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Mikrokredite sind seit mehr als zehn Jahren zentraler Bestandteil der Entwicklungspolitik. Sie werden als Wunderwaffe gegen die Armut gepriesen, mit der sich Frauen emanzipieren und Kleinunternehmerinnen eine Existenzgrundlage erarbeiten können. Unter dem Stichwort »Social Business« werben Finanzprogramme für eine angeblich humane Marktwirtschaft. Doch der schöne Schein trügt. Drei Jahrzehnte nach Gründung der weltbekannten Grameen Bank durch Muhammad Yunus gibt es keine stichhaltigen Belege für die Heilsversprechen der Mikrofinanz. Im Gegenteil: Mikrokredite mit exorbitant hohen Zinsen bürden…mehr

Produktbeschreibung
Mikrokredite sind seit mehr als zehn Jahren zentraler Bestandteil der Entwicklungspolitik. Sie werden als Wunderwaffe gegen die Armut gepriesen, mit der sich Frauen emanzipieren und Kleinunternehmerinnen eine Existenzgrundlage erarbeiten können. Unter dem Stichwort »Social Business« werben Finanzprogramme für eine angeblich humane Marktwirtschaft. Doch der schöne Schein trügt. Drei Jahrzehnte nach Gründung der weltbekannten Grameen Bank durch Muhammad Yunus gibt es keine stichhaltigen Belege für die Heilsversprechen der Mikrofinanz. Im Gegenteil: Mikrokredite mit exorbitant hohen Zinsen bürden Menschen mit unsicheren Existenzen und wenig Chancen nachweislich zusätzliche Schulden, Risiken und Arbeit auf. In diesem Buch zeigen Forscher, Entwicklungspraktiker und Journalisten – darunter Maren Duvendack, Thomas Gebauer, Kathrin Hartmann und Werner Raza –, warum der Versuch, Armut mit Schulden zu bekämpfen, gescheitert ist. Darüber hinaus diskutieren sie Wege einer solidarischeren Entwicklungspolitik, die unter anderem auf subventionierte Kredite setzt, auf die Stärkung des öffentlichen Sektors und damit auf Kooperation statt auf Einzelkämpfertum.
Autorenporträt
Gerhard Klas ist Journalist (BR, DLF, NDR, SR, SWR, WDR) und Buchautor. Er veröffentlichte zuletzt "Die Mikrofinanz-Industrie. Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut" (2011). Philip Mader ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Universität Basel. Von 2008 bis 2013 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Zuvor studierte er Volkswirtschaft und Entwicklungsforschung an den Universitäten Sussex und Cambridge und arbeitete bei einer Mikrofinanzbank. Für seine Doktorarbeit (2012) zu Mikrofinanzen und der Finanzialisierung der Armut, für die er in Indien forschte und die Universität Harvard besuchte, wurde er mit dem Deutschen Studienpreis und der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.