Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie/ Lehrstuhl für Mikrosoziologie), Veranstaltung: Entgrenzung von Arbeit und Leben, Sprache: Deutsch, Abstract: "Jung, qualifiziert, ausgenutzt", "Lobby für Ausgebeutete", "Generation in der Warteschleife", "Leben auf Probe" - An kreativen ausgefallenen Bezeichnungen für Hochschulabsolventen, die heutzutage trotz qualifizierter akademischer Abschlüsse ein Praktikum nach dem anderen absolvieren und von Firmen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden, mangelt es in der heutigen Medienlandschaft nicht. Sehr verheerend scheint die Situation der Generation Praktikum zu sein, wenn man ihre eigene Klagen und den Medienhype um junge Akademiker, die von Praktikum zu Praktikum tingeln, verfolgt. Ihre Zukunft auf dem Arbeitsmarkt wird hierbei alles andere als rosig dargestellt. Erwerbsarbeit hat ihren Sinn in unserer heutigen Gesellschaft schon lange nicht mehr ausschließlich in materieller Notwendigkeit. Sie vermittelt dem Einzelnen ein Gefühl sozialer Integration in die Gesellschaft und ist wichtig, um eine Identität aufzubauen, die es ermöglicht sich als Teil eines Ganzen, sprich der Gesellschaft, zu begreifen. Arbeitslosigkeit - Prekarisierung - Ausgrenzung - Die Gefahr von diesen Phänomenen eingeholt zu werden, war bislang auf bestimmte Gruppen, wie alleinerziehende Mütter, Migranten oder gewisse Milieus der Arbeiterschicht beschränkt. Innerhalb soziologischer Debatten wird diese Exklusion aus der Gesellschaft allerdings zunehmend auch als ein Phänomen der Mittelschicht bezeichnet. Demzufolge sind selbst Leistungsträger, deren wirtschaftliche Situation bislang als stabil galt, zunehmend gefährdet in den "Club der Nutzlosen" aufgenommen zu werden. Doch wie steht es heutzutage um den Berufseinstieg junger akademischer Absolventen? Meine These orientiert sich an der vor allem im Bereich der Medien und somit auch unter einem nicht zu missachtenden Teil der Bevölkerung verbreiteten Annahme, gemäß derer auch junge qualifizierte Akademiker heutzutage aufgrund von Praktika zunehmend von der Exklusion vom Arbeitsmarkt betroffen sind. Sicher gibt es hier und da jemanden, der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der sich in der Praktikums-Mühle verfangen hat. Doch zum Beispiel ist kein Beweis. Deshalb werde ich im folgenden Textabschnitt überprüfen inwieweit diese These empirisch fundierten Ergebnissen standhält.
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