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Weißbärtige Ayatollahs und schönheitsoperierte Nasen, Märchen aus 1001 Nacht und ein Atomprogramm, rauschende Kokspartys und Ahmadinedschads Unterdrückungspolitik. In kaum einem anderen Land sind die Gegensätze größer als im Iran. Während die Mullahs an der Diktatur des Gottesstaats festhalten, gehen Studenten, Hausfrauen und das Mädchen aus der Bäckerei auf die Straße und hissen hoffnungsgrüne Fahnen für ein Leben in Freiheit. Carola Hoffmeister hat sich ein Kopftuch umgebunden und ist in den Iran gereist. Sie schreibt über die Gastfreundschaft der Perser und findet heraus, warum Europäer das…mehr

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Produktbeschreibung
Weißbärtige Ayatollahs und schönheitsoperierte Nasen, Märchen aus 1001 Nacht und ein Atomprogramm, rauschende Kokspartys und Ahmadinedschads Unterdrückungspolitik. In kaum einem anderen Land sind die Gegensätze größer als im Iran. Während die Mullahs an der Diktatur des Gottesstaats festhalten, gehen Studenten, Hausfrauen und das Mädchen aus der Bäckerei auf die Straße und hissen hoffnungsgrüne Fahnen für ein Leben in Freiheit. Carola Hoffmeister hat sich ein Kopftuch umgebunden und ist in den Iran gereist. Sie schreibt über die Gastfreundschaft der Perser und findet heraus, warum Europäer das iranische Pingpongspiel der Höflichkeiten niemals gewinnen können. Sie schaut dem ehemaligen Hofzauberer des Schah' in seine Spielkarten und spricht mit einem Koch, einer streng religiösen Mama und der transsexuellen Roxana über die Liebe. Sie fährt mit zwei jungen Männern auf einem Motorroller durch den Vatikan der Schiiten und trifft einen Professor von der Koranschule, der nebenbei als Orakel jobbt. Die Autorin spürt den Träumen und Sehnsüchten der Iraner nach und berichtet von der Aufbruchsstimmung in einem Land auf der angeblichen Achse des Bösen, in dem sich sogar Erholungsurlaub machen lässt.

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Autorenporträt
Carola Hoffmeister, in Essen geboren, zieht es in die Welt, seit sie nach der Schulzeit mit dem Rucksack durch Indien gereist ist. Die Kunst- und Literaturwissenschaftlerin hat aus Israel/Palästina, Italien und dem Iran berichtet und ihre Geschichten im Radio oder in Magazinen veröffentlicht. Im Picus Verlag erschien ihre Lesereise Albanien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.10.2010

Das Land hinter dem Schleier

Für Touristen, die kommen und gehen können, wie es ihnen beliebt, ist Iran ein wunderbares Land. Doch Carola Hoffmeister konzentriert sich in ihrem Buch auf die Bewohner, jene Menschen vor allem, die vom Revolutionsregime unterdrückt oder verfolgt werden. Ihre Beiträge sind mutig und politisch, oft geben sie jenen eine Stimme, die in Iran schweigen müssen. Manchmal überlässt sie ihnen komplett das Wort, ein Anhänger des Oppositionsführers Mussawi etwa berichtet in E-Mails von den Unruhen in Schiraz während der Wahlen 2009. Oder sie porträtiert einen Schwulen aus Teheran, der das Ausleben seiner Sexualität via Internet organisiert und mit einem Zweithandy das Risiko der Todesstrafe zu minimieren versucht. Sie schreibt über einen armenischen Christen, der Glaubensgenossen in privaten Clubs der Hauptstadt trifft. Dort stoßen sie mit selbst mitgebrachtem Alkohol auf ihr Durchhaltevermögen in Iran an. Carola Hoffmeister, Hamburger Journalistin, berichtet bildhaft und szenisch von der iranischen Gesellschaft der Gegenwart. Die bewegte Geschichte des Landes erzählt sie nicht trocken nach, sondern anhand einer Familientragödie, bei der die politischen Zugehörigkeiten einen Vater für Jahrzehnte von seiner Tochter entfremdeten. Die Autorin interpretiert zurückhaltend, erklärt aber stets so viel wie nötig. Ihre Reportagen gelten gewöhnlichen wie ungewöhnlichen Menschen, die sie auf ihrer Reise traf, und bestechen nicht zuletzt durch die Nähe ihrer Begegnungen.

jula

"Reportage Iran. Schwarze Schleier, grüne Fahnen" von Carola Hoffmeister. Picus Verlag, Wien 2010. 132 Seiten. Gebunden, 14, 90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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