In der modernen Medienlandschaft mit ihrer Tendenz zur Personalisierung und zum Storytelling ist es unabdingbar, die Reportage und das Feature gleichermaßen zu beherrschen. Die Autoren stellen deshalb die beiden großen erzählerischen Darstellungsformen erstmals gleichberechtigt nebeneinander. Dies ist umso wichtiger, als das Feature in der Literatur bisher stets marginalisiert und allenfalls ansatzweise theoretisch aufbereitet wurde. Ein historischer Aufriss legt zunächst die Wurzeln der Formen frei, zeigt ihre Verwandtschaft, aber auch ihre Eigenheiten: Die Anfänge der Reportage können im Wesentlichen gedeutet werden als journalistische Antwort auf den frühen Film, das Feature als Antwort auf die Markteinführung des Zoom-Objektivs in der Fotografie. In den beiden unabhängig voneinander lesbaren Teilen werden dann Reportage und Feature parallel entwickelt: Zunächst wird geklärt, welche Themen sich für die jeweilige Form eignen, anschließend werden detailliert die Recherchewege gezeichnet, ehe es im Kapitel 'Schreiben'" um sprachliche Standards und Spezifika geht. Zahlreiche Beispiele zeigen die regelkonformen Muster ebenso wie kreative Ausnahmen. Anhand der Analyse von drei preisgekrönten Reportagen und exemplarischen Features werden die dargestellten Aspekte noch einmal überprüft und nachvollzogen. Interviews mit Experten beider Genres geben zudem Einblick in die journalistische Praxis.
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