"Repräsentation" ist ein schillernder und uneindeutiger Begriff, der in verschiedenen Disziplinen der Sprach- und Kulturforschung eine zentrale Rolle spielt. Der Band fragt nach Unterschieden, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten des Verständnisses von Repräsentation in Linguistik, Kognitions- und Translationswissenschaft, Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft, mit unterschiedlichen Akzenten auf kunst- oder sozialgeschichtlichen Fragenstellungen. Theoretische Perspektiven werden durch praktische Anwendungsbeispiele ergänzt. Der Band versteht "Repräsentation" als einen Vorgang des Repräsentierens und nicht als fertiges "Produkt". Dieser Vorgang ist ein kontinuierlicher und tendenziell unendlicher, denn an ihm wirken alle an einer Repräsentation Beteiligten mit - die Autorinnen, Aufführenden und Rezipientlnnen -, freilich in historisch wie aktuell unterschiedlicher Weise und in unterschiedlichen Bezügen zueinander. Vorgänge des Repräsentierens sind "lebendig", das heißt, Unvorhergesehenes spielt in Absichtsvolles, "Diffuses" in Bestimmbares hinein. Diese Dynamik spiegelt sich in allen Beiträgen. Ohne eine allgemeingültige Definition von "Repräsentation" anzustreben, fragt der Band nach Strukturierungen des Betrachtungsfeldes. Da ist erst einmal die Frage nach der Repräsentationsleistung unterschiedlicher Medien und Kommunikationsformen. Wie verhalten sich verfolgte Absichten und bereits vorhandenes Wissen zueinander? Aus einer zweiten Perspektive werden die Repräsentationsmedien - Sprache, Gestik, körperliche Bewegungen, Bild, Klang und komplexe Inszenierungen aus diesen Elementen - näher untersucht. Schließlich ist nach Repräsentationsfunktionen zu fragen. Hier zieht sich der enge Bezug von Repräsentationen zur Macht durch alle Beiträge.
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