Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Il Neorealismo, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Nachkriegsliteratur in Italien und die Bewegung des Neorealismus genauer untersucht. Im und nach dem 2. Weltkrieg entstand in Italien eine filmische und literarische Kunstrichtung, die heute als Neorealismus bezeichnet wird und sich in ihren bedeutendsten Formen für die Literatur ungefähr auf die Jahre von 1940 bis 1950 eingrenzen lässt. Der Neorealismus war keine Geistesrichtung, die sich auf eine bestimmte Schule zurückführen ließe oder klare Richtlinien hatte. Der Neorealismus war vielmehr ein „Zusammenklang von Stimmen“, wie Calvino ihn bezeichnete und kann wohl am ehesten als komplexes Phänomen verstanden werden, welches nicht einfach als „Bewegung“ oder „Schule“ bezeichnet werden kann, weil die einzelnen Autoren, Regisseure und Drehbuchautoren, die den Neorealismus geprägt haben, zu verschieden und eigenständig waren. „Il neorealismo non fu una scoala“ , betont auch Calvino noch einmal im Rückblick auf die Nachkriegszeit. Die aus heutiger Sicht sogenannten Vertreter des Neorealismus haben sich selbst zum größten Teil dagegen gerichtet, dass ihr Werk als neorealistisch eingestuft wird und immer wieder, wie im folgenden Beispiel Vittorini, klarstellen wollen, dass der Neorealismus keine homogene Richtung oder gar literarische Schule war.