Wissensmanagement gilt allgemein als Stellhebel, um wissensintensive Tätigkeiten oder Dienstleistungen effizienter zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit positiv zu beeinflussen. Für die anerkanntermaßen wissensintensiven Tätigkeiten der Architekten und Bauingenieure in der Planung, dem Management und der Beratung von Bauprojekten fehlen bis heute angepasste Wissensmanagement-Instrumentarien, die auch das Umfeld, d.h. die häufig kleinen und mittleren Unternehmensstrukturen, berücksichtigen. Das vorliegende Bau-Wissensmanagement-Prozessmodell stellt ein Baukastensystem dar, das den Projektcharakter, den meist hohen Anteil impliziten Wissens sowie die erforderliche Flexibilität und Skalierbarkeit auch für kleinere Strukturen einbezieht und auf Basis theoretischer Analysen und qualitativer Befragungen entwickelt wurde. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einfach zu handhabenden und beliebig skalierbaren Bausteinen zur Prozessunterstützung für Projekt- und Unternehmensprozesse. Vier der Bausteine unterstützen direkt die Projektarbeit (Projektvorbereitung, Übergaben, Lösungsunterstützung, Projektabschluss), zwei weitere Bausteine (Orientierung, Verzahnung und Vernetzung) gewährleisten den Transfer zwischen Unternehmen und Projekt. Die Bausteine sind visualisiert. Damit ist neben dem Modell selbst vor allem auch ein praxisbezogener Leitfaden zur Implementierung von Wissensmanagement entstanden, der auch auf ähnliche Unternehmensstrukturen anwendbar ist.