Luc Verlain, der einst von Bordeaux nach Paris floh, kehrt nun, als sein Vater schwer erkrankt, zurück. Trotz aller Erinnerungen, die ihn schnell heimsuchen, versucht er, seiner Arbeit als Polizist bestmöglich nachzugehen. Schon bald kann er beweisen was er drauf hat, als ein junges Mädchen
erschlagen am Strand aufgefunden wird. Seine Ermittlungen führen über den Ex-Freund und den Stiefvater des…mehrLuc Verlain, der einst von Bordeaux nach Paris floh, kehrt nun, als sein Vater schwer erkrankt, zurück. Trotz aller Erinnerungen, die ihn schnell heimsuchen, versucht er, seiner Arbeit als Polizist bestmöglich nachzugehen. Schon bald kann er beweisen was er drauf hat, als ein junges Mädchen erschlagen am Strand aufgefunden wird. Seine Ermittlungen führen über den Ex-Freund und den Stiefvater des Opfers, bis hin zum mysteriösen Unbekannten. Die Nachforschungen gestalten sich mitunter als schwierig, doch Luc ist über die Maßen gewillt den Fall zu einem positiven Abschluss zu bringen...
Mit Luc Verlain bringt Alexander Oetker einen weiteren französischen Ermittler aufs Parkett, der sich nun neben allen anderen beweisen muss, obwohl er natürlich seine ganz eigenen Charakterzüge besitzt und somit eigentlich nicht verglichen werden kann. Dennoch neigt der Leser dazu, die ihm bekannten (fiktiven) Persönlichkeiten quasi auf eine Stufe zu stellen, um Parallelen oder eben Unterschiede zu entdecken. Somit hat es jeder Autor schwer, der eine ähnliche Richtung einschlägt wie schon viele andere vor ihm, vor allem gefühlt in letzter Zeit.
Den hier auftretenden Hauptprotagonisten zieht es aus persönlichen, absolut verständlichen, Gründen zurück in die Heimat. Dass er in der Folge auf alte Bekannte trifft, die ihm mal mehr mal weniger wohlgesonnen sind, ist ebenfalls klar, doch in der Hauptsache soll es natürlich um den Kriminalfall gehen, der auch nicht lange auf sich warten lässt. Doch obwohl das Opfer recht bald entdeckt wird und die Ermittlungen anlaufen, scheint es, als sei Luc Verlain noch gar nicht richtig angekommen, weder in Bordeaux, noch in seinem Job. Irgendetwas läuft nicht ganz rund, weshalb das Geschehen des ersten Drittels recht zäh vonstatten geht. Als Leser kommt man zu diesem Zeitpunkt noch nicht nah genug an die Figuren heran, so dass es auch von dieser Seite aus schwer fällt Hinweise zu entdecken oder eigene Überlegungen anzustellen.
Glücklicherweise wird die Distanz im weiteren Verlauf überwunden, so dass nicht nur der Lesefluss gegeben ist, sondern auch emotionale Bindungen entstehen. Zeitgleich steigt die Spannungskurve merklich an, endlich macht die Geschichte seinem Genre alle Ehre. Großartige Überraschungen seitens der Personen oder der Handlung als solcher sind nicht zu erwarten, dennoch ist nicht sofort ersichtlich in welche Richtung die jeweilige Entwicklung geht. Ob und inwiefern der Schluss nun vorhersehbar ist oder nicht, muss und wird jeder Leser für sich entscheiden.
Ein erster Fall und somit der Auftakt einer Reihe, hat es häufig schwer. Auch Luc Verlain beziehungsweise Alexander Oetker bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Da sich sämtliche Kritikpunkte, die zu Beginn noch aufgeführt werden können, nach und nach verflüchtigen, ist die Hoffnung groß, dass ein zweiter, sowie weitere Folgebände gleich zeigen welches Potential in ihnen steckt.