»Auf engstem Raum« ist eine Geschichte aus den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, einer vergangenen Zeit, worauf die Überschrift »RETRO« vorsorglich hinweist. Doch ist nicht auch - ohne die Bedeutung des Zeitablaufs zu unterschätzen - das Allerneueste am nächsten Tag bereits Vergangenheit? Zur Zeit der Eröffnung einer bundesdeutschen diplomatischen Vertretung in Moskau im Jahre 1956 stand der Zweite Weltkrieg, in dem Deutschland die Sowjetunion mit Krieg, Tod und Verwüstung überzogen hatte, noch lebendig im Raum. So war die Botschaft, als Vertretung einer Bundesrepublik Deutschland, der sämtliche sowjetischen Medien täglich unterstellten, noch immer der »deutschen« Vergangenheit verhaftet zu sein und im Verein mit den USA nach militärischer Aufrüstung zu streben, nicht willkommen. Das machte die ersten Schritte zu dem noch weit entfernten Ziel ausgewogener Beziehungen zwischen einem geteilten Deutschland und der Sowjetunion nicht leichter. Die Geschichte »Auf engstem Raum« befasst sich lediglich mit einem Ausschnitt aus der Arbeit der Botschaft, - der Rückführung Deutscher aus der Sowjetunion. Es war eine mühevolle, nicht allein den sachkundigen Bearbeiter, sondern den ganzen Menschen fordernde Tätigkeit, war doch jede Entscheidung über die bei den sowjetischen Behörden gestellten Ausreiseanträge zugleich eine Entscheidung über das Lebensschicksal der Betroffenen. Das ist ein bisher wenig gewürdigtes, jedoch wesentliches Kapitel der Geschichte des Auswärtigen Dienstes, dem zu Recht auch ein Platz in der Geschichte der Nachkriegszeit zukommt. Der eigentliche Inhalt der Erzählung kreist um die Aufklärung des plötzlichen Kollaps einer jungen Mitarbeiterin. Personen und Handlung dieses zur Gänze fiktiven Geschehens sind frei erfunden.
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