Dieses Buch ist ein Sakrileg. Jedenfalls auf den ersten Blick. Wer den übersteht, dem wird klar, auf welch befremdliche Weise in Deutschland die Kirchensteuer entstanden ist. Und in was für einen fundamentalen Widerspruch die Kirche damit zu ihrer eigenen Botschaft gerät. Der Autor ist sich sicher: Eine Beibehaltung der Kirchensteuer bedeutet das Ende der verfassten Kirchen in Deutschland. Und er sollte es wissen: Jochen Teuffel ist selbst evangelischer Pfarrer. Dabei muss man kein Pfarrer sein, um erlebt zu haben, wie eine steuerfinanzierte Betreuungskirche die Entfremdung vom christlichen Glauben fördert. Dass die freiwillige Gabe zur Zwangsabgabe wurde, ist ein Skandal. Und eine durch und durch unevangelische Praxis mit schwerwiegenden Folgen. Aber Jochen Teuffel bleibt nicht bei der Analyse stehen, sondern stellt mit einem vierzigjährigen "Wüstenprogramm" konkrete Schritte vor, wie die Kirche aus der Gefangenschaft der Kirchensteuer herausgeführt werden kann. Und wie ein sozialverträglicher Umbau aussehen wird.