Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Kognitive Psychologie, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Psychologisches Institut), Veranstaltung: Allgemeine Psychologie: Kognitive Illusionen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird auf die stichhaltigsten Erklärungsansätze des Revelation-Effekts eingegangen. Diese sind die Global-matching Hypothese, Decrement-to-familiarity Hypothese, Discrepancy-attribution Hypothese und Criterion-flux Hypothese. Die Hypothesen werden genauer erklärt und auch kritisch hinterfragt. Der sogenannte Revelation-Effekt, der in dieser Arbeit weiter vertieft wird, eröffnet als ein auf den ersten Blick sehr theoretisch wirkender kognitiver Effekt ein kleines Fenster, um die komplexen Wirkmechanismen, wie und durch welche Prozesse genau Urteile zustande kommen und wie sich diese theoretischen Befunde vielleicht doch in unseren Alltag integriert lassen, entdecken und verstehen zu können. Die Entstehung dieses Effektes wird durch verschiedene Erklärungsansätze dargestellt. Es zeichnet sich nach kritischer Reflektion dieser Ansätze ab, dass alle hierbei diskutierten in ihren Ausführungen sehr vage sind und falsche Vorhersagen machen. Besonders die familiaritätsbasierten Ansätze schließen diejenigen Erklärversuche, die auf fluency beruhen, aus und können nur manche Punkte des Revelation-Effekts erklären. Im Hinblick auf aktuellere Versuche, einen klareren Wirkmechanismus zu bieten, der die vielseitigen Befunde erklären kann, zeichnet sich jedoch die criterion-flux Hypothese als die plausibelste der erläuterten Hypothesen ab. Der Revelation-Effekt wurde von Watkins und Peynircioglu (1990) erstmals als solchen, wie er heute bekannt ist, beschrieben. Sie berichten in ihrer Studie (1990) von einem bias, bei dem Items, die in ihrer Form verschleiert sind und somit zuerst enthüllt werden müssen, als bekannter beurteilt werden, als Items, bei denen eine solche Entschlüsselung zuvor nicht not-wendig war. Dieser Effekt stellt sich als sehr robust dar, da er auch dann auftritt, wenn die Versuchspersonen darüber informiert und der Meinung sind, diesen effektiv verhindert zu haben.