Martin Kippenberger (1953 - 1997) zählt zu den herausragenden Künstlern der 1980er und 1990er Jahre. Ein Jahr vor seinem Tod entstand Medusa, einer der größten zusammenhängenden Werkkomplexe des Künstlers. In über 80 Werken setzt er sich darin mit Theodore Géricaults Ereignisbild Das Floß der Medusa (1819) auseinander. In dieser historisch-kritischen Analyse wird der Werkkomplex erstmals im Gesamtwerk kontextualisiert, seine Entstehungsgeschichte umfassend nachvollzogen und Kippenbergers Rezeption von Géricaults Salonbild genau untersucht. Medusa weist weitaus komplexere Dimensionen auf, als lediglich die Metaphorisierung der persönlichen Situation des Künstlers. Kippenberger übersetzt Géricaults Gemälde in die Gegenwart und schafft so Revisionen eines Schiffbruchs.
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