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Es sind wichtige Fragen, die der Autor nach dem Ende des sogenannten realen Sozialismus stellt: War der Sozialismus eine Utopie, und ist sein Scheitern das Ende der Utopie? War nur der falsche Sozialismus möglich, der echte aber nicht? Und Branstner, der sich im Freundeskreis gern auch mal als der Marx des 21. Jahrhunderts bezeichnen ließ, liefert zugleich seine Antworten. Dazu gehört die Diskussion darüber, woran der „reale Sozialismus“ eigentlich gescheitert ist. Branstner arbeitet dabei mit dem Begriff der Verbürgerlichung im „realen Sozialismus“ und schreibt: Die Mehrzahl der…mehr

Produktbeschreibung
Es sind wichtige Fragen, die der Autor nach dem Ende des sogenannten realen Sozialismus stellt: War der Sozialismus eine Utopie, und ist sein Scheitern das Ende der Utopie? War nur der falsche Sozialismus möglich, der echte aber nicht? Und Branstner, der sich im Freundeskreis gern auch mal als der Marx des 21. Jahrhunderts bezeichnen ließ, liefert zugleich seine Antworten. Dazu gehört die Diskussion darüber, woran der „reale Sozialismus“ eigentlich gescheitert ist. Branstner arbeitet dabei mit dem Begriff der Verbürgerlichung im „realen Sozialismus“ und schreibt: Die Mehrzahl der sozialistischen Parteien des östlichen Europas ist nach dem Zusammenbruch der wesentlichen Teile des sozialistischen Weltsystems der Verbürgerlichung zum Opfer gefallen. Der Sozialismus wurde schlichtweg abgeschrieben. Aber in allen diesen Parteien hatte die Verbürgerlichung lange vorher stattgefunden, nämlich zu Lebzeiten des „realen Sozialismus“. Diese Verbürgerlichung war der wesentliche Grund seines Scheiterns. In allen bisherigen Analysen und Erklärungen des Untergangs des sozialistischen Systems fehlt jedoch dieser wesentliche Grund. Erst mit dem Begriff der Verbürgerlichung wird eine zusammenfassende Vertiefung erreicht, ein umfassenderes Verständnis des Grundübels des „realen Sozialismus“. Die schließliche Vertiefung des Verständnisses macht es allerdings erforderlich, die objektiven Bedingungen, die Voraussetzungen aufzudecken, die einer Verbürgerlichung der Parteien im Sozialismus zugrundeliegen. Die Entwicklungsgesetze der Geschichte haben selber eine Geschichte ihrer Entwicklung. Diese Geschichte ergibt sich einmal daraus, dass ein neues Gesetz sich erst ausbilden und an Kraft gewinnen muss. bevor es zum entwicklungsbestimmenden Faktor werden kann; und zum anderen erklärt sich diese Geschichte daraus, dass ein neues Gesetz nicht sogleich die ihm gemäßen Bedingungen vorfindet und sich zunächst unter den überkommenen alten Bedingungen ausbilden muss. Diese Geschichte der Gesetze gilt für den Sozialismus in einem höheren Grade, da sich hier das neue Gesetz und die alten Bedingungen erstmalig wesensfremd zueinander verhalten. Dieser Widerspruch ist eine erste Voraussetzung der Verbürgerlichung. (Der Begriff Gesetz steht für die Vielfalt der Gesetzmäßigkeiten, die in ihrer Gesamtheit die Entstehung und die Entwicklung des Sozialismus zu einer historischen Notwendigkeit machen, unabhängig davon, ob diese Notwendigkeit im ersten Anlauf verwirklicht werden kann.)
Autorenporträt
Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre. 1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft. 1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.). 1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin. Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller. 2008 in Berlin verstorben.