Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kultur- und Kunstgeschichte kennzeichnen sich durch ihre Komplexität. Politische und ökonomische Erscheinungen beeinflussen die Kunstschaffenden viel mehr, als deren persönliche Talente und Neigungen es tun. Zu solchen zählt ohne Zweifel die Revolution in Russland, die 1917 nicht nur ein Sechstel der Erde in einen Arbeiter-und-Bauern-Staat verwandelte, sondern auch der Grund für eine Revolution des Kinos und des Dokumentarfilms war. Im Rahmen der Arbeit erfolgt eine Untersuchung der Ursachen und der wichtigsten Folgen der Russischen Revolution, die dazu geführt hatte, dass sich nicht nur das politische Regime des Landes, sondern auch die komplette Existenzart der Gesellschaft verändert hatten. Eine der Hauptideen der Analyse ist die Recherche der Zusammenhänge zwischen der neuen politischen Lage und der Wahrnehmung der Welt durch das Medium Film. Als Beispiel wird der Film von Dziga Vertov „Der Mann mit der Kamera“ analysiert. Als theoretische Grundlage dienen die Manifeste der Kinoki - einer neu entstandenen Filmbewegung der 20-er Jahre - sowie die Tagebücher und zahlreiche Schriften von Dziga Vertov. Darüber hinaus erfolgt eine Analyse der Manifeste in Relation zu den wichtigen anerkannten filmkritischen Untersuchungen der Filmtheoretiker Gilles Deleuze, Siegfried Kracauer und Bela Balazs. Wichtige Begriffe, die dabei artikuliert werden sind folgende: die Mechanisierung des Kinos und der Wirtschaft, die Proletarisierung des Kinos und die Kinofizierung der Gesellschaft, Massenfilmproduktion und Massenautorenschaft.