Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,7, Technische Universität Dortmund (Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaft und Didaktik der Wirtschaftslehre), Veranstaltung: Hauptseminar zur Wirtschaftsdidaktik, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens mit der PISA-Studie im Jahr 2000 wurde deutlich, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich schulischer Leistungen sehr weit zurück liegen. Auch die Wiederholung der Studie drei Jahre später zeigte keine gravierenden Verbesserungen. Es wurden u. a. bedenkliche Defizite der Lese-, Sozial- und Selbstlernkompetenzen festgestellt. Gerade diese Kompetenzen sind in der heutigen Berufs- und Arbeitswelt unentbehrlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch den permanenten Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft wird lebenslanges Lernen zur Notwendigkeit. Die Bedeutung der so genannten Schlüsselqualifikationen wird immer wieder betont. Jürgen Grzesik hebt die Bedeutung der Verbesserung von Lesekompetenz besonders hervor, wenn er sagt, dass eine möglichst hohe Lesekompetenz zur Mündigkeit jedes Menschen gehöre. Zwar nehme die Informationsvermittlung durch Bild und Ton einen hohen Stellenwert ein, der Umfang des Geschriebenen steige aber auch weiterhin stetig an. Die Zahl der neu erschienenen Buchtitel, das Angebot an Zeitungen und Zeitschriften, der Umfang des Schriftverkehrs in Wirtschaft und Verwaltung sowie die Formen von Gesetzestexten könnten dies belegen. „Wer an unserer Kultur teilnehmen will, vollgültig und ohne Nachteile, der muss die Kompetenz besitzen, alle für sein Leben in dieser Gesellschaft wichtigen Schriftstücke verstehen zu können.“ Grzesik warnt deshalb vor einer Zweiklassengesellschaft, in der die Klasse ohne literale Fähigkeiten bei schwierigen Schriftstücken von der anderen Klasse abhängig sei. In der Schule müssten Lernende deshalb zu kompetenten Lesern ausgebildet werden. Eine Möglichkeit zur Förderung der Lesekompetenz, die gleichzeitig auch die Sozial-und Lernkompetenzen verbessert, die Methode des reziproken Lernens und Lehrens, soll in dieser Hausarbeit vorgestellt werden. Zunächst soll kurz auf die konstruktivistische Lerntheorie eingegangen werden. Auf der Basis dieser Theorie wurde die Methode des reziproken Lernens und Lehrens entwickelt, die im darauf folgenden Kapitel dargelegt werden soll. Im letzten Teil der Arbeit sollen die Umsetzungsmöglichkeiten dieser Methode im Wirtschaftslehreunterricht diskutiert werden.