Mit einem zweibändigen Werk eröffnet der Arzt, Kulturkritiker und Zionist Max Nordau 1892/93 die psychopathologische Rede von der »Entartung« der modernen Kunst und Literatur. Ihre Vehemenz und Brüchigkeit wirft Fragen nach der verletzenden Kraft der Sprache und der Souveränität des Sprechers auf: Auf welche Weise funktioniert eine stigmatisierende Rede? Wie inszeniert sie ihre Handlungsmacht? Wie definiert sie ihr »Gegenüber« und welche Spielräume lässt sie? Im Anschluss an aktuelle Diskussionen um Zensur, Political Correctness und Judith Butlers Kritik der Hate Speech untersucht diese Studie Rhetoriken der Verletzung.
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