Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 3,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Martin Luther übersetzte die Bibel aus dem Lateinischen in die deutsche Sprache und beschäftigte sich sein Leben lang mit der Auslegung und Deutung des Heiligen Buches. Er war also mit dem Inhalt der Schrift genauso gut vertraut wie Bischöfe, Priester und andere geistliche Mitglieder der Kirche. Außerdem führte er jahrelang ein Leben als Mönch und später als Priester. Daher konnte er genau beurteilen, inwiefern das Leben als Geistlicher den Geboten in der Heiligen Schrift entsprach. Zu seiner Zeit hob sich die Kirche über den Staat, die weltliche Macht und entzog sich von dessen Gesetzen. Die Geistlichen, vermutlich insbesondere die Päpste, fühlten sich direkt von Gott berufen und deshalb nahmen sie sich den Anspruch einer Vorrangstellung gegenüber anderen Klassenschichten heraus. Diese Zustände innerhalb der Geistlichkeit missfielen Luther und er wollte dagegen ankämpfen. Wie schon in seinen 95 Thesen oder anderen Texten beklagt er die derzeitige Position der Religion und vor allem die ihrer Verfechter. Der Adressat des zu untersuchenden Textes ist der christliche Adel deutscher Nation, den Luther zur Besserung bekehren will. Er erklärt seine Kritik mit Hilfe einiger rhetorischer Mittel, sowie vieler Verweise und direkter Zitate aus der Bibel, um seine Intention deutlich zu machen. In der vorliegenden Arbeit sollen zunächst diese rhetorischen Mittel gefunden und genauer untersucht werden. Im Einzelnen ist der Blickwinkel vor allem auf Bilder, Vergleiche, Beispiele, Anreden, (rhetorische) Fragen, den Gebrauch der 1. Person Plural (Wir) und rhetorische Posen, die Luther sich selbst gibt, gelegt. Weitere Mittel sind Wiederholungen und Aufzählungen, die sich wiederum in unterschiedliche Kategorien einteilen. Auch die Struktur beziehungsweise der Aufbau des Textes soll dargelegt werden. Im zweiten Teil der Arbeit sollen schließlich die Verweise und Zitate aus der Bibel genannt und auch wieder analysiert werden. Das wird anhand der Struktur geschehen, die Luther zum Gliedern des Textes verwendet hat. Dabei wird vor allem auf die drei großen Abschnitte der Argumentation Luthers gegen die „Romanisten“ ein Wert gelegt. Als Übersicht für rhetorische Mittel soll René Bongartz‘ „Sammlung rhetorischer Tropen und Figuren“ dienen.