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Richard Wagner ist der Komponist, über den die deutsche Gesellschaft bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist. Nach Wagners Tod holte sie sich den Vergangenen in ihre Gegenwart zurück. Denn Wagner konnte beinahe allen alles verheißen. Sven Oliver Müller erzählt in diesem Buch die aufregende Geschichte des Wagner-Mythos zwischen Verklärung und Verdammung, zwischen Hass und Hingabe. Sie war und ist ein Brennspiegel der deutschen Geschichte – vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus bis hin zur Bundesrepublik, der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland. Was wurde…mehr
Richard Wagner ist der Komponist, über den die deutsche Gesellschaft bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist. Nach Wagners Tod holte sie sich den Vergangenen in ihre Gegenwart zurück. Denn Wagner konnte beinahe allen alles verheißen. Sven Oliver Müller erzählt in diesem Buch die aufregende Geschichte des Wagner-Mythos zwischen Verklärung und Verdammung, zwischen Hass und Hingabe. Sie war und ist ein Brennspiegel der deutschen Geschichte – vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus bis hin zur Bundesrepublik, der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland. Was wurde nicht alles aus Wagner und seinem Werk gemacht: Monarchen und Präsidenten, Unternehmer und Kleriker, Bürger und Adelige, Linke und Rechte, sie alle liebten ihn, verachteten ihn und betrieben mit ihm und seinen Opern Politik. Sven Oliver Müller schildert auf breiter Quellenbasis, wie Wagner nicht nur in Bayreuth und anderen Opernhäusern, sondern auch im politischen und gesellschaftlichen Leben, auf Staatsempfängen, in Denkmälern, in Filmen und in Kitschwaren immer präsent blieb. Fast jeder Sehnsucht und jedem Abscheu diente er als Fluchtpunkt und wurde dabei immer wieder neu entdeckt. Die Abbildung auf S. 53 darf aus lizenzrechtlichen Gründen leider nicht im E-Book angezeigt werden.
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Autorenporträt
Sven Oliver Müller ist Historiker und Leiter einer Forschungsgruppe über Musik und Emotionen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Zu den Schwerpunkten seiner Forschung gehören die Geschichte des Nationalismus und das Musikleben im 19. und 20.Jahrhundert.
Inhaltsangabe
OUVERTÜRE IM FEBRUAR 1883 Der Tod in Venedig und die Geburt eines Genies
ERSTER AUFZUG Viel Feind, viel Ehr - Wagner im Deutschen Kaiserreich 1. Freunde und Feinde des "Gesamtkunstwerks" 2. Staatsbesuche: Ästhetische und politische Visionen König Ludwigs II. undKaiser Wilhelms II. 3. Nationalismus und Antisemitismus in der Wagner-Rezeption 4. Die Entzauberung des Bühnenweihfestspiels: Vom Streit um dieExklusivitätsrechte am Parsifal 1913 5. Der Wagner-Mythos in Europa. Zum kulturellen Transfer des "Gesamtkunstwerks"in London und Paris
ZWEITER AUFZUG Verletzter Stolz - Wagner in der Weimarer Republik 1. Die Nation als Waffe und Vorstellung: Die Meistersinger bei derEröffnung der Bayreuther Festspiele 1924 2. Der Stoff, aus dem die Träume sind? Fritz Langs monumentales Kino-Epos DieNibelungen 3. Auf der Suche nach dem verlorenen Vorbild: Wagner-Denkmale 4. Arturo Toscanini in Bayreuth - eine emotionale Herausforderung
DRITTER AUFZUG Verherrlichung und Zwang - Wagner im Nationalsozialismus 1. Zwei Charismatiker: Adolf Hitler begegnetRichard Wagner 2. Emotionale Besatzungspolitik: Wagners Werk in Frankreich im ZweitenWeltkrieg 3. Schicksalsmacht und Durchhaltemusik: Zur Wirkung Wagners in der Propaganda
VIERTER AUFZUG Schuld und Sühne - Wagner in der frühen Bundesrepublik und in der DDR 1. Nachkriegsgesellschaften: Kulturelle und politische Grenzziehungen inden 1950er Jahren 2. Inszenierungen der Vergangenheitsbewältigung - Debatten über einen (un)politischen Wagner und der Streit um die Neubewertung 3. "Das Böse der Banalität" - Hans-Jürgen SyberbergsFilm über Winifred Wagner
FÜNFTER AUFZUG Sinn und Sinnlichkeit - Deutschland nach der Wiedervereinigung 1. Wer ist das Publikum? Sinnsuche und Selbstinszenierung der Opernbesucher 2. Wagner-Rezeption in der Postmoderne: Das institutionalisierte Wagnerianertum konkurriert mit musikalischen Massenevents 3. Stars und Staatsbesuche bei den Bayreuther Festspielen
FINALE Verliert sich die Spur Richard Wagners im 21. Jahrhundert?
OUVERTÜRE IM FEBRUAR 1883 Der Tod in Venedig und die Geburt eines Genies
ERSTER AUFZUG Viel Feind, viel Ehr - Wagner im Deutschen Kaiserreich 1. Freunde und Feinde des "Gesamtkunstwerks" 2. Staatsbesuche: Ästhetische und politische Visionen König Ludwigs II. undKaiser Wilhelms II. 3. Nationalismus und Antisemitismus in der Wagner-Rezeption 4. Die Entzauberung des Bühnenweihfestspiels: Vom Streit um dieExklusivitätsrechte am Parsifal 1913 5. Der Wagner-Mythos in Europa. Zum kulturellen Transfer des "Gesamtkunstwerks"in London und Paris
ZWEITER AUFZUG Verletzter Stolz - Wagner in der Weimarer Republik 1. Die Nation als Waffe und Vorstellung: Die Meistersinger bei derEröffnung der Bayreuther Festspiele 1924 2. Der Stoff, aus dem die Träume sind? Fritz Langs monumentales Kino-Epos DieNibelungen 3. Auf der Suche nach dem verlorenen Vorbild: Wagner-Denkmale 4. Arturo Toscanini in Bayreuth - eine emotionale Herausforderung
DRITTER AUFZUG Verherrlichung und Zwang - Wagner im Nationalsozialismus 1. Zwei Charismatiker: Adolf Hitler begegnetRichard Wagner 2. Emotionale Besatzungspolitik: Wagners Werk in Frankreich im ZweitenWeltkrieg 3. Schicksalsmacht und Durchhaltemusik: Zur Wirkung Wagners in der Propaganda
VIERTER AUFZUG Schuld und Sühne - Wagner in der frühen Bundesrepublik und in der DDR 1. Nachkriegsgesellschaften: Kulturelle und politische Grenzziehungen inden 1950er Jahren 2. Inszenierungen der Vergangenheitsbewältigung - Debatten über einen (un)politischen Wagner und der Streit um die Neubewertung 3. "Das Böse der Banalität" - Hans-Jürgen SyberbergsFilm über Winifred Wagner
FÜNFTER AUFZUG Sinn und Sinnlichkeit - Deutschland nach der Wiedervereinigung 1. Wer ist das Publikum? Sinnsuche und Selbstinszenierung der Opernbesucher 2. Wagner-Rezeption in der Postmoderne: Das institutionalisierte Wagnerianertum konkurriert mit musikalischen Massenevents 3. Stars und Staatsbesuche bei den Bayreuther Festspielen
FINALE Verliert sich die Spur Richard Wagners im 21. Jahrhundert?