In der sozial- und rechtswissenschaftlichen Forschung werden privatrechtlich aufgestellte Normen und Regeln bislang als "technische Normen" oder "Regeln der Technik" bezeichnet. Mit diesen Begriffen ist die Vorstellung verbunden, sie seien nicht ausschließlich technisch-wissenschaftlich begründet, sondern beinhalteten als "soziale Normen" auch gesellschaftliche Zielsetzungen und Wertbezüge. Zhijia Zhou untersucht die Erstellung von Immissionsrichtlinien zur Luftreinhaltung in Deutschland und zeigt, dass diese Richtlinien nicht dem Typus "Regeln der Technik" zuzuordnen, sondern als "Regeln der Wissenschaft" einzustufen sind. Da sie dem Gesetzgeber als Entscheidungsgrundlage bei der Konkretisierung des unbestimmten Rechtsbegriffs "schädliche Umwelteinwirkungen" dienen, kann der Autor an diesem Beispiel das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Recht beim rechtlichen Risikomanagement in der modernen Gesellschaft aufzeigen. Er leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Kontroverse über die systemtheoretisch orientierten Steuerungstheorien.
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