Gott ist unsagbar – doch auch noch in nachchristlicher Zeit wird überall von ihm geredet. Gerade deshalb gehört es zu den Grundaufgaben christlicher Theologie, von Gott zu reden. Das tun Menschen auf verschiedene Weisen. Sie gestalten theologische Inhalte im Sprechen zuweilen als lehrhafte und informative Rede, als Argumente für (oder gegen) Gott. Zuweilen sprechen sie aus der sicheren Distanz, aber manchmal wagen sie auch tastendes Bekennen und suchendes Ausgreifen nach passenden Worten in poetischen Umkreisungen, Reden an den Grenzen des Sprechens. Die Erkundungen, Essays, poetische Texte und Skizzen zur Praxis in diesem Band stellen die Sprechenden und ihre gesprochene Sprache in den Fokus. Mit starker Orientierung an den Vollzügen des Sprechens frage ich: Was geschieht mit Menschen, wenn sie so oder so über Gott sprechen? Was macht es, dass das Reden auf Zuhörer:innen an-sprechend wirkt, dass es bei ihnen in einem Fall "knistert", im anderen Fall aber nicht? Welche Erfahrungen machen die Sprechenden mit sich selbst, wenn sie sich getrauen, von Gott, dem Un-Sagbaren, zu sprechen? Und an welche Grenzen und Abgründe des Lebens geraten sie von Fall zu Fall? Daraus werden Wege zur Praxis abgeleitet, die konkretere Gestaltungsperspektiven aufzeigen und zu eigenem authentischen Sprechen anregen können.