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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Gottfrieds von Strassburg um 1210 entstandenem Versroman-Fragment Tristan,einem der Hauptwerke der mittelalterlichen Hochepik, gestalten sich die Interpretationsansätze inzwischen derart komplex, dass ein Konsensus in der Forschung als unerreichbar gilt. Dies mag kaum verwundern, zumal die Widersprüchlichkeit des Werkes und seine gleichzeitige Vielgestaltigkeit als eines seiner Hauptcharakteristika zu bezeichnen sind. So wird…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Gottfrieds von Strassburg um 1210 entstandenem Versroman-Fragment Tristan,einem der Hauptwerke der mittelalterlichen Hochepik, gestalten sich die Interpretationsansätze inzwischen derart komplex, dass ein Konsensus in der Forschung als unerreichbar gilt. Dies mag kaum verwundern, zumal die Widersprüchlichkeit des Werkes und seine gleichzeitige Vielgestaltigkeit als eines seiner Hauptcharakteristika zu bezeichnen sind. So wird Gottfrieds Roman, der gemeinhin als der richtungsweisende Liebesroman des Mittelalters gehandelt wird, unter anderem auch als Künstlerroman interpretiert. Der in ihm geführte Diskurs über Bildung ist für den Handlungsverlauf von Relevanz, und manche Forscher entdecken für das Werk die (auch strukturelle) Bedeutung der Musik. In der Tat ist seine ästhetische Seite ebenso bedeutsam wie die ethisch-moralische. Vor allem die ältere Forschung widmete sich ausgiebig der Auseinandersetzung mit irokeltischen, kymrischen und piktischen Paralleltexten, aber auch mit orientalischen Einflüssen. Gottfrieds mögliche Affinität zu Strömungen wie dem Katharertum und dem Neoplatonismus und ihre Wirkung auf den Roman wird in der Sekundärliteratur ebenso diskutiert wie Bezüge zu antikem Denken und Implikationen aus dem religiösen und geistlichen Diskurs seiner Zeit. Was für einzelne Romangestalten oder Motive gilt, ist häufig auch bezüglich der Gesamtstruktur des Tristan relevant: Verschiedene Folien scheinen quasi übereinander projiziert und liefern eine eigene Form der „Illumination“ bzw. eine spezielle ästhetische Mischfärbung. Sie spiegeln eine Vielzahl von Quellen bzw. im Roman verarbeitete Diskurse, die sich unter der Hand des Dichters zu einer neuen, heterogenen Einheit formieren.