Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Insititut), Veranstaltung: Das Judentum im Mittelaler, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Judenverfolgung im Mittelalter und stellt die Frage, ob diese mit Aufkommen der Legende um Ritualmord und Hostienfrevel durch Juden eine Radikalisierung erfahren hat. Zunächst wird ein Überblick über die Judenfeindschaft im Mittelalter gegeben, um die These einer „neuen Form“ mit Ritualmord- und Hostienfrevellegenden besser darlegen zu können. In den folgenden Kapiteln werde ich diese beiden Formen gesondert darstellen und ihre Auswirkungen, wie Prozesse, Pogrome und Verfolgungen untersuchen. Bei der Ritualmordlegende eignen sich die Geschehnisse um die Ermordung des „guten Werner“, welche sowohl in historischen, als auch literarischen Quellen des Mittelalters belegt ist. Anhand dieser versuche ich die narrativ und literarisch fixierte Form mit wenig historischen Fakten darzustellen. In den Ereignissen um die Hostienfrevelbeschuldigungen sollen vor allem die folgenden Pogrome Beachtung finden und somit der neue Charakter der Judenverfolgung bewiesen werden. Der aktuelle Forschungsstand der von mir ausgewählten Problematik bezieht sich dabei auf die, bereits erwähnte, Ritualmord-Konferenz um Rainer Erb, die Ausführungen von Frantisek Graus und Friedrich Lotter. Dabei findet sich eine hohe Anzahl von Überlegungen zum Charakter der Legenden, deren Entstehung, Verbreitung und Auswirkungen. Im Weiteren finden sich viele regionale und übergreifende Beispiele zu angeblichen Mordopfern und Prozessen, sowie Verfolgungen.