In seinem zweiten Fall bekommt es Commissario Tomas Gallo mit der Vergangenheit von Triora zu tun, das als Hauptstadt der Hexen gilt. Im 16. Jahrhundert hat die Inquisition rund 200 Frauen (und wenige Männer) wegen Hexerei angeklagt und hinrichten lassen. Jedes Jahr gedenkt Triora am 31. Oktober
dieser Frauen mit einem opulenten historischen Fest, das als Gegenpol zum kommerziellen Halloween…mehrIn seinem zweiten Fall bekommt es Commissario Tomas Gallo mit der Vergangenheit von Triora zu tun, das als Hauptstadt der Hexen gilt. Im 16. Jahrhundert hat die Inquisition rund 200 Frauen (und wenige Männer) wegen Hexerei angeklagt und hinrichten lassen. Jedes Jahr gedenkt Triora am 31. Oktober dieser Frauen mit einem opulenten historischen Fest, das als Gegenpol zum kommerziellen Halloween gedacht ist.
Doch zunächst macht sich am Vorabend diesem Spektakel eine Gruppe von Jägern auf, um Wildschweine, die Triora, das idyllische Hinterland der Blumenstadt Sanremo verwüsten, zu erlegen. Dann liegt einer erschossen im Dickicht, ein weiteres Mitglied der Gruppe fehlt. Ein typischer Jagdunfall, wie er recht häufig in der alkoholgeschwängerten Luft vorkommt? Oder vorsätzlicher Mord?
Tomas Gallo beginnt akribisch zu ermitteln. Ihm zur Seite stehen, wie schon im ersten Fall, unter anderem der ehemalige Rallye-Pilot Benzina sowie Inspettore Rubbano, das wandelnde Lexikon. Die Jäger sind ein sturer Haufen aus dem wenig herauszubekommen ist. Man verpfeift keinen aus der Gruppe.
Beinahe gleichzeitig verschwindet eine junge Frau, die sich intensiv für alte Heilpflanzen, die hier besonders gut gedeihen und bereits im Mittelalter bekannt waren, interessiert.
Während Gallo und sein Team fieberhaft ermitteln, tauchen kryptische Botschaften auf, die weitere Opfer ankündigen. Muss das Kostümspektakel abgesagt werden?
Meine Meinung:
Wie schon im ersten Band („Dynamit in der Villa Nobel“) ist auch dieser Krimi ziemlich komplex. Er bietet neben dem eigentlichen Kriminalfall auch Einblick in die Geschichte der Region, was mir sehr gut gefällt. Allerdings wird die Spannung durch zahlreiche, einige Seiten lange, in kursiver Schrift gehaltener Einschübe, unterbrochen. Diese detailreichen Intermezzi dienen als Hintergrundinformationen, die den Verdacht der Leser in zwei Richtungen lenken und zudem andeuten, wer das eigentliche Ziel der Rache sein könnte. Die hätten meiner Meinung nach gekürzt werden können - zu lang, zu ausführlich. Im Gegensatz dafür ist dann die Auflösung mit allen Drumherum in nur knapp sieben (von 336!) deutlich zu kurz geraten.
Was mir noch aufgefallen ist: Der gesamte Krimi spielt am 31. Oktober von etwa 2 Uhr nachts, als der Jäger tödlich getroffen wird, und endet am selben Abend. In den geschätzten 18-20 Stunden dazwischen werden die Jäger verhört, der flüchtige Jäger sowie die Kräutersammlerin gesucht, zahlreiche Kilometer Berg auf und Berg ab zurückgelegt, Dutzende Telefonspräche mit Pharmafirmen geführt, das Internet durchforstet und dann taucht noch Sonia, das Gspusi von Tomaso auf mit der dann Süßholz geraspelt wird. Auch der Bürgermeister, der Staatsanwalt sowie die Carabineri und Hundestaffel werden informiert bzw. angefordert und eingewiesen - und Gallo erledigt das meiste selbst. Irgendwie geht sich das meiner Meinung nach zeitlich nicht aus.
Und ja, das Rendezvous mit Sonia fällt dann auch noch aus. Das wird wohl nichts mehr werden mit den beiden.
Fazit:
Ich befürchte, das war es wohl mit mir und Tomaso Gallo, der eigentlich Tommaso Galimberti della Casa heißt und der letzte Spross einer alten Adelsfamilie ist, und zum Leidwesen seiner Mutter den bürgerlichen Beruf eines Commissario ergriffen hat. Leider wieder nur 3 Sterne.