Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1.0, Werkstatt für Gemeindeaufbau gGmbH, Veranstaltung: Vorlesung Römerbrief, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Paränese Röm 13,1-7 hat die politische Ethik des Christentums massgeblich geprägt. Je nach zeitgeschichtlicher Epoche und politischem Kontext werden die Verse ganz unterschiedlich ausgelegt. Im europäischen Umfeld erfuhr Röm 13 insbesondere zur Zeit des 2. Weltkrieges weitreichende Bedeutung und löste einige Anfragen an die Christen aus, namentlich was das Recht zum politischen Widerstand betrifft. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten, heute noch durch die akademische Theologie konsultierten Konzeptionen. Insbesondere aus den exegetischen Arbeiten zu Röm 13 entsteht allerdings der Eindruck, dass die Paränese zum Verhalten des Christen hinsichtlich der staatlichen Obrigkeit aus dem Gesamtzusammenhang von Paulus Anliegen herausgetrennt wird. Es kann nicht geleugnet werden, dass Paulus oft eher mit dem Bild eines Theologieprofessoren in Verbindung gebracht wird, welcher systematisch-theologische und ethische Antworten in komplizierten, aber geschickten Glaubenssätzen äussert, als mit einem feurigen Missionar, welcher ein ganz einschneidendes Erlebnis mit Gott gemacht hat (Apg 9,5), das sein Leben und sein Verhalten von Grund auf veränderte. Die Kapitel Röm 12-16 sind denn auch kein "add-on", nachdem zuvor das Relevante, die individuelle Rechtfertigung durch Christus, bereits dargelegt wurde. Die Kapitel stellen im Gegenteil einen integralen Bestandteil des Briefes an die Römer dar. Paulus will aufzeigen, wie die Gläubigen in ihrem neuen Glauben leben können, nachdem ihr Leben durch den auferstandenen Jesus transformiert wurde. In diesem breiteren Zusammenhang muss auch Röm 13,1-7 betrachtet werden. Und so gelangt man zur Frage, wie dem Grundauftrag der Verantwortung und Mitgestaltung in dieser Welt, in der Schöpfung Gottes in der Jesus als König regiert, als Christ nachgelebt werden kann. Ein Einlassen auf die Probleme, Gefahren, die Gesellschaft oder die Politik dieser Welt wurde und wird teilweise als gefährliche Irrlehre bezeichnet (Dualismus). Hinsichtlich dieser aufgeführten Tatsachen soll in vorliegender Konzeption in aller Kürze die traditionelle theologische Auslegung von Röm 13,1-7 betrachtet werden. Daran schliesst sich eine Auseinandersetzung mit den transformatorischen Aspekten der Paränese, wobei zuerst dargelegt werden soll, wie Paulus entgegen der herkömmlichen Sichtweise in seinem Anliegen auch noch verstanden werden kann.
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