Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich den engeren Familienkreis des ersten Kaisers von Rom einmal genauer anschaut, dem fällt vor allem auf, dass die wichtigsten männlichen Angehörigen von Augustus früh vor ihm verstorben sind. Zuerst sein Vater Gaius Octavius, dann sein Großonkel Iulius Caesar und in späteren Jahren seine beiden Adoptivsöhne und Enkelkinder Lucius und Gaius Caesar sowie sein geliebter Neffe Marcellus. Es schien als wäre es Augustus Schicksal gewesen sein Leben und sein Haus mit zielstrebigen Frauen zu teilen. Besonders drei von ihnen nehmen eine ganz besondere Stellung ein. Octavia, seine geliebte ältere Schwester, die er zu Lebzeiten und nach ihrem Tod ehrvoll behandelte. Iulia, sein einziges leibliches Kind, welches zur Dramenfigur in der Nachfolgepolitik ihres Vaters wurde. Und schließlich seine Ehefrau und im wahrsten Sinne Lebensgefährtin Livia Drusilla. Mit ihr war er 52 Jahre bis zu seinem Tod verheiratet und sie erfährt eine außergewöhnliche Bevorzugung durch den Princepts. Diese Präferenz beginnt mit ihrer Eheschließung 39 v. Chr. und endet schließlich mit seinem Testament. Während Iulias Geschichte in der Verbannung durch ihren Vater endet, führen Livia und Octavia ein gleichermaßen privilegiertes Leben. Doch mit fortschreitendem Alter des Kaiserpaares und den fehlenden männlichen Verwandten des Augustus, wird die Nachfolgefrage mehr und mehr zur Schwierigkeit, auch für Livia. Eine Scheidung kam für Augustus zwar nicht infrage, jedoch muss es eine unglaubliche Last für Livia gewesen sein, den Wunsch nach einem männlichen Nachfolger nicht mehr erfüllen zu können. Im Verlauf dieser Ausarbeitung werde ich versuchen zu klären, ob und welche Konsequenzen die kinderlose Ehe für Livia hatte. Ein weiterer interessanter Aspekt, dem ich mich widmen möchte, sind die Gerüchte um Livias Mitverschulden im Fall der frühzeitigen Tode designierter Augustusnachfolger. Weil ihr eigener Sohn Tiberius nur unter den Umständen, dass drei präferierte Erben vor Augustus starben, zum neuen Kaiser wurde, vermuteten antike Geschichtsschreiber Livia wäre, mit dem klaren Ziel vor Augen Tiberius zur Nachfolge zu verhelfen, über Leichen gegangen.