Jugendlichen werden häufig unzureichende Qualifikationen für einen erfolgreichen Berufseinstieg attestiert. Doch sie besitzen Wissen, welches in Bewerbungsgesprächen verborgen bleibt. Diese Studie beleuchtet dieses Wissen und gibt Antworten auf die Frage ‘Was lernen Ausbilder/innen von ihren Lehrlingen am Arbeitsplatz im Rahmen der dualen Berufsausbildung?’ Einleitend werden Konzepte zum Lernen von Jugendlichen vorgestellt. Neben einem Abriss über die Berufsausbildung in Österreich bilden Ausführungen zum Wissensmanagement, zur Rollentheorie und zum Generationenkonflikt das theoretische Fundament. Die Inhaltsanalyse von Interviews mit Ausbildern/Ausbilderinnen und ihren Lehrlingen resultiert in 16 Lernfeldern. Lernen von den Lehrlingen findet statt, sie generieren neues Wissen meist über Externalisierung ihres impliziten Wissens. Ausbilder/innen lernen überwiegend nachhaltig und erreichen mittlere Kompetenzniveaus. Die Ergebnisse zeigen, dass Ausbilder/innen von ihren Lehrlingen profitieren und die Jugendlichen einen wichtigen Beitrag zur Verjüngung des Wissens im Unternehmen leisten.