Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Fachbereich Germanistik), Veranstaltung: Novelle und Novellentheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ verfasste Gottfried Keller eine bis heute bekannte und bedeutende Novelle. Sie erschien erstmals innerhalb des Novellenzyklus’ „Die Leute von Seldwyla“ (1856-1874) und befand sich genau in der Mitte der Sammlung, was bereits einen besonders hohen Stellenwert für Keller kennzeichnet. Aus diesem Grund wurde „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ auch als einzige Novelle für die zweite Auflage überarbeitet und erschien 1875 sogar als eigenständige Publikation. Gottfried Keller greift in dieser Novelle das zentrale Motiv des Romeo-und-Julia-Stoffes von William Shakespeare auf: Liebe der Kinder, Feindschaft der Eltern und schafft daraus ein neues, eigenständiges Werk. Ihm kommt es dabei einerseits auf die Dichtkunst und das bedeutende literarische Motiv an, andererseits aber auch auf eine möglichst realistische Darstellung der Ereignisse. Kellers Werk ist somit dem poetischen Realismus der Jahre 1830-1880 zuzuordnen. Es finden sich zwar auch noch Spuren der Romantik, doch geht es Keller um die Aktualität des Stoffes und vor allem auch um den Einfluss von gesellschaftlichen Faktoren auf das Individuum. Dem poetischen Realismus kommt als Gattung vor allem die Novelle entgegen. Welche Strukturmerkmale bei „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ das Vorliegen einer Novelle kennzeichnen, soll in dieser Hausarbeit herausgearbeitet werden. Daneben wird auch die Frage nach der symbolischen Vernetzung eine wichtige Rolle spielen, sowie die Untersuchung des sozialen Spannungsfeldes als Besonderheit der vorliegenden Novelle.