Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 14, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Ermordung des Remus durch Romulus. Es wird untersucht, warum Livius den direkten Brudermord zur "vulgatior fama", zur wahrscheinlicheren Version erklärt, während die anderen beiden uns vollständig überlieferten Quellen, die die Sage um Romulus und Remus darstellen, den direkten Brudermord nicht erwähnen beziehungsweise nur als einer der möglichen und nicht als wahrscheinlichste Version darstellen. Hierbei werden die 4 folgenden Thesen erläutert: 1. Livius möchte betonen, dass die Römer bereit sind, selbst ihre nächste Familie zu opfern, um ihre Stadt zu beschützen. Er benutzt den Brudermord als exemplum für das Handeln eines guten römischen Bürgers. 2. Livius ist von seiner Bürgerkriegserfahrung geprägt und benutzt die Sage, um diese traumatische Erfahrung zu verarbeiten bzw. die Schuld für den Bürgerkrieg in die graue Vorzeit zu verbannen. 3. Damit Romulus seine Aufstiegsgeschichte als „self-made man“ vollendet, muss er seinen Bruder persönlich erschlagen. 4. Livius möchte seinen Leser unterhalten und bietet ihm deshalb mit dem direkten Brudermord die dramatischste und unterhaltsamste Version an.