"In der Nacht, als Ronja geboren wurde, rollte der Donner über die Berge. Ja, es war eine Gewitternacht, dass sich selbst alle Unholde, die im Mattiswald hausten, erschrocken verkrochen …" Mitten im Wald, zwischen Räubern, Graugnomen und Wilddruden, wächst Ronja, die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis, auf. Eines Tages trifft sie auf ihren Streifzügen Birk, den Räubersohn aus der verfeindeten Sippe von Borka. Und als die Eltern den beiden verbieten, Freunde zu sein, fliehen Ronja und Birk in die Wälder …
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Empfohlen vom Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. in der Sparte "Kinderbuch"
"Eigentlich ist es unmöglich zu sagen: Dieses eine ist das beste erzählende Kinderbuch. Aber mit 'Ronja' kann man sicher keinen Fehler machen. An ihr scheiden sich noch nicht einmal die Geschlechter. Kein Junge der Welt würde sich einer Freundschaft mit Ronja schämen." spielen und lernen, November 2008
Eigentlich ist es unmöglich zu sagen: Dieses eine ist das beste erzählende Kinderbuch. Aber wenn man eine Wahl treffen muss, dann kann man mit "Ronja" sicher keinen Fehler machen (auch wenn es daneben natürlich noch ein paar andere beste Kinderromane gibt). Wenn man dann anfängt, an Ronja zu denken, und wenn man sogar anfängt, das Buch zu lesen, dann ist man mir nichts dir nichts ganz sicher: Ronja ist die unverzichtbarste Freundin, die Kinder nur eben haben können! Denn an ihr scheiden sich noch nicht mal die Geschlechter. Ronja ist zweifellos ein Mädchen, aber kein Junge der Welt würde sich dieser Freundschaft schämen. Und auch wenn die Identifikation mit einem Mädchen nicht möglich ist, so gibt es da ja noch Birk. Birk ist wiederum ein Junge, mit dem jedes Mädchen bis ans Ende der Welt gehen würde und deshalb bei ihm bestens aufgehoben ist. Die beiden sind mutig, sie lieben sich, sie lieben die Natur, das Leben und sogar die Menschen, die als Erwachsene manchmal ganz schönen Unsinn machen. Alle Kinder können so viel von den beiden lernen, während sie lesend das Abenteuer miterleben, Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber zu übernehmen, während sie staunend erfahren, dass vieles, vor dem sie sich zu fürchten meinen, halb so schlimm ist, und dass ganz selbstverständliche Dinge oft ein größeres Problem darstellen als alle Gruseldruden zusammen. Leider gibt es inzwischen aber viele Kinder, die Ronja nur aus dem Film kennen. Das ist natürlich besser als nichts. Noch besser aber ist es, wenn man dieses Buch vorgelesen bekommt, idealerweise von einem Menschen, von dem man sich beschützt fühlt. Denn man spürt mit jedem Satz, den Astrid Lindgren geschrieben hat, dass es gut ist, wenn man die Augen schließen kann, und dann selber zu Ronja oder Birk werden kann. Das geht aber nur, wenn man das Geschehen mit den eigenen inneren Bildern erlebt. Wer das genießen darf, kann sich als restlos glücklich bezeichnen, so glücklich, wie einen nur diese Autorin machen kann, die die Bedürfnisse der Kinder zu schildern verstand: nach Freiheit und Geborgenheit, nach wilder Natur und geschütztem Zuhause, nach Liebe und Anerkennung und Wertschätzung all dessen, was man selbst noch nicht versteht, wovon man aber weiß, dass es das Leben selbst ist. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem Libri-Fachkatalog Harry & Pooh 2008/2009)