Günter Krieger gelingt es immer wieder hervorragend, den Leser in vergangene Zeiten und Welten mitzunehmen.
Dabei greift er zurück auf historische Frauengestalten – aber er schreibt nicht zum gefühlt hundertsten Mal über Elisabeth I. Oder Marie Antoinette, sondern er begibt sich auf die Spuren
anderer bedeutender Frauen, die ihre Zeit und ihre Mitmenschen prägten, aber leider der Vergessenheit…mehrGünter Krieger gelingt es immer wieder hervorragend, den Leser in vergangene Zeiten und Welten mitzunehmen.
Dabei greift er zurück auf historische Frauengestalten – aber er schreibt nicht zum gefühlt hundertsten Mal über Elisabeth I. Oder Marie Antoinette, sondern er begibt sich auf die Spuren anderer bedeutender Frauen, die ihre Zeit und ihre Mitmenschen prägten, aber leider der Vergessenheit anheim gefallen sind.
Hier geht es zum Beispiel um die junge Byzantinerin Theophanu, Kaiserin des Abendlandes, Gemahlin Ottos des Zweiten und Mutter von drei Kindern, darunter der Thronfolger Otto III.
Abgesehen davon, dass Theophanu als junges Mädchen alleine und nur von ihrem engsten Gefolge begleitet die weite und gefahrvolle Reise von Byzanz nach Rom unternahm, um dort ihren zukünftigen Gemahl zu treffen den sie vorher nie gesehen hatte, war ihr mit dieser „Zwangsehe“ großes Glück beschieden. Die beiden Brautleute verliebten sich und daraus erwuchs eine große und innige Liebe, die der jungen Frau Kraft und Stärke gab.
Denn einfach hatte sie es beileibe nicht. Von ihrer Schwiegermutter, Kaiserin Adelheid wurde sie abgelehnt, als nicht standesgemäß erachtet, und für ihr Volk blieb sie, trotz all ihrer Bemühungen, eine Fremde. Obwohl noch sehr jung, als der geliebte Gemahl mit nur 28 Jahren starb, zeigte sie Mut und Durchsetzungs-kraft, als sie in Vertretung die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn übernahm, und wusste ihre Gegner mit Mut, Entschlossenheit und großer politischer Klugheit zu überzeugen.
Der Schreibstil des Autors, in einer der Zeit angepassten Sprache zeichnet uns ein lebendiges und authentische Bild dieser großen Kaiserin, die leider auch sehr jung an einer Krankheit verstarb. Als Gegenpol schildert uns der Autor in einem zweiten Erzählstrang, den er immer wieder geschickt mit den historischen Ereignissen zusammenführt den Lebensweg eines jungen Bauernmädchens, ihre schwierigen Lebensumstände unter der zu damaliger Zeit geltenden Meinung das Mädchen/Frauen nichts wert sind. Aber auch sie weiss sich zu behaupten.
Dieser „Geschichtsunterricht“ den uns Günter Krieger hier präsentiert, ist prall gefüllt mit Leben, den Sitten und Gebräuchen der damaligen Zeit und lässt uns tief darin eintauchen .
Hat mir wieder einmal gut gefallen und meine Empfehlung gebe ich daher sehr gerne und 4 Sterne.