Meinung
Der Leser wird mit einem Prolog in die Geschichte geführt. Dabei erfährt er in welche Richtung sich die Geschehnisse entwickeln werden und wie es letztlich enden soll. Solche Vorgriffe gefallen mir gut, wenn sie geschickt angelegt sind, denn sie machen neugierig und können die Spannung
erhöhen. Ich war wirklich gespannt. Danach lernt er die Hauptfiguren kennen und erlebt mit, wie die…mehrMeinung
Der Leser wird mit einem Prolog in die Geschichte geführt. Dabei erfährt er in welche Richtung sich die Geschehnisse entwickeln werden und wie es letztlich enden soll. Solche Vorgriffe gefallen mir gut, wenn sie geschickt angelegt sind, denn sie machen neugierig und können die Spannung erhöhen. Ich war wirklich gespannt. Danach lernt er die Hauptfiguren kennen und erlebt mit, wie die Steine ins Rollen kommen. Lina war mir zu Anfang nicht sehr sympathisch. Mit der Zeit konnte ich sie besser verstehen und kam mit ihr klar. David mochte ich gleich lieber. Allerdings empfand ich beide jünger angelegt als sie dem Alter nach sind. Mit den Eltern hatte ich auch Probleme. Eine wirklich gute Beziehung zu Vater und Mutter hat weder Lina noch David. Wenngleich mich die Idee sehr ansprach, so konnte mich die Geschichte selbst nicht wirklich fesseln und mitnehmen. Weder die Handlung, noch die Art wie sie erzählt wurde. Ich war sogar versucht Teile zu überspringen. Das ist sehr schade und möchte ich auch nicht, denn ich sehe immer die Zeit, Mühe und Liebe die in eine Geschichte geflossen sind. Nach dem mitreißenden Prolog plätschert die Geschichte dahin und gespannt war ich nur deshalb, weil man auf die in der Einleitung gelesene Schlüsselszene hinfiebert.
Die Handlung bis zu dieser hätte nach meinem Geschmack interessanter ausgearbeitet werden können. Mehr unterschwellige Vorboten und geschickte Entwicklungsschritte. Lina und David haben schnell ein Band geknüpft. Mir persönlich fehlte aber das Prickeln. Das Knistern zwischen den Beiden konnte ich nicht so recht spüren, obwohl versucht wurde, diese Gefühle rüberzubringen. Lebendiger wird die Erzählung in der zweiten Hälfte des Buches. Berichtet wird hier von vier Reichen: dem Rosenreich, dem Kristallreich, dem Bärenreich und dem Bergreich. Ein wenig erfährt der Bücherliebhaber über diese, aber ich hätte gerne mehr Informationen gelesen. Was ich gut fand war die Einbringung von wichtigen Themen wie Homosexualität oder Stellenwert der Geschlechter und die Sicht auf Gut und Böse. Am Ende konnte auch das Finale nicht überzeugen. Für mich war es zu krampfhaft in eine Richtung gedrängt. Eine wirklich schöne Idee einer Märchenadaption, deren Umsetzung mich aber nicht mitreißen und überzeugen konnte, weder durch die Handlung selbst noch durch die Darlegungsart.
Erzählt wird hauptsächlich abwechselnd von Lina und David. Beim Schreibstil hatte ich ein wenig das Gefühl, dass er noch in den Kinderschuhen steckt und dabei ist heranzureifen. Teilweise ein wenig ungelenk, obwohl es oft flüssig vorangeht, fehlte es mir an Lebendigkeit und Bannkraft, auch in den Dialogen. Die Sprache fand ich meist zur Geschichte passend. Das Erzähltempo empfand ich zwischendurch langatmig.
Fazit: "Rosen und Kristalle" ist eine magische Märchenadaption von Dornröschen für Hexen - Fans von C. R. Scott. Ich liebe Märchenadaptionen, märchenhafte Geschichten und Erzählungen mit Märchenaspekten. Eine wirklich schöne Idee einer Adaption, deren Umsetzung mich aber nicht mitreißen und überzeugen konnte, weder durch die Handlung selbst noch durch die Art wie sie erzählt wurde. Von mir gibt es leider nur 2,5 Sterne die ich auf *** Sterne aufrunde.