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Solomon Richter dämmert in einem Moskauer Vorstadtkrankenhaus dem Tod entgegen. Aus dem Fernseher tönen Berichte über die Kämpfe im Donbass. Ein wenig Zeit bleibt dem betagten Historiker noch, um sich die eigene Geschichte und die eines ganzen Jahrhunderts ein letztes Mal vor Augen zu führen. Am Beispiel von drei Generationen zeichnet der russische Künstler Maxim Kantor das exzessive Panorama einer aus den Fugen geratenen Zeit. Als ein Mephisto über allen Zeiten und Geschehnissen steht die Figur des Ernst Hanfstaengl, einer von Hitlers frühen Förderern. Von der russischen Revolution bis zum…mehr

Produktbeschreibung
Solomon Richter dämmert in einem Moskauer Vorstadtkrankenhaus dem Tod entgegen. Aus dem Fernseher tönen Berichte über die Kämpfe im Donbass. Ein wenig Zeit bleibt dem betagten Historiker noch, um sich die eigene Geschichte und die eines ganzen Jahrhunderts ein letztes Mal vor Augen zu führen. Am Beispiel von drei Generationen zeichnet der russische Künstler Maxim Kantor das exzessive Panorama einer aus den Fugen geratenen Zeit. Als ein Mephisto über allen Zeiten und Geschehnissen steht die Figur des Ernst Hanfstaengl, einer von Hitlers frühen Förderern. Von der russischen Revolution bis zum Ende der UdSSR, vom Aufstieg Hitlers bis zu Putins Krieg auf der Krim: ein gewaltiger Roman eines gottverlassenen Jahrhunderts.

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Autorenporträt
Maxim Kantor wurde 1957 in Moskau geboren und studierte dort am Polygraphischen Institut. 1983 gründete er eine unabhängige Künstlergruppe, die später unter dem Namen "Krasny Dom" mit Ein-Tages-Ausstellungen im Untergrund bekannt wurde. Seit seiner Ausstellung auf der Biennale in Venedig 1997 gehört er zu den international renommiertesten russischen Künstlern. Er lebt und arbeitet auf der Ile de Ré, in Berlin und Oxford.
Rezensionen
"Alles andere als ein bescheidenes Buch. Es ist vielmehr, dank der universellen Bildung und künstlerischen Virtuosität seines Autors, eine vielstimmige Anmaßung. Der Leser, der sich der Mühe versuchter Orientierung unterwirft, wird am Ende erschöpft, doch bereichert entlassen." Oliver vom Hove, Die Presse, 29.09.18

"Macht und Moral, Normalität und Wahnsinn, Fakten und Fantasie, Mechanismen der Politik - eine packende Generationengeschichte, gewürzt mit schwarzem Humor." Rotraud Schöberl, news, 19.07.18

"In drei Generationen spiegelt sich, von Kantor präzise und mitreißend erzählt, ein besonders grausames, absurderweise von menschlicher Gleichheit träumendes Jahrhundert." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.06.18

"Ein von irrwitzigen Episoden funkelnder Roman dreier Generationen und ein dunkles Panorama eines moralisch zerrütteten Jahrhunderts ... In der Verbindung von Malerei und Erzählung, Realismus und Phantastik, Normalität und Wahnsinn ist Kantors Schaffen einzigartig." Achim Engelberg, Neue Zürcher Zeitung, 27.04.18

"Kantor ist ein scharfer Denker, der die Zeitgeschichte präzise zu obduzieren weiß. Sein Stift ist ein Skalpell, das die schlimmsten Dinge offenlegt. Als Leser wohnt mein einer Operation am offenen Herzen bei; der Patient ist Europa ... 'Rotes Licht' ist ein großer Roman ... Ein geistreiches Wagnis ob der ihm auftretenden Personen der Zeitgeschichte." Heike Kunert, Lesart 1/18

"Eine wüst sarkastische Bilanz der eigenen Familiengeschichte und Russlands im 20. Jahrhundert aus dem Geist des Humanismus." Erich Klein, Falter, 28.02.18

"Ein wahrhaft monumentaler und vielschichtiger Roman, ein überbordend erzähltes Epos ... Die existenziellen Fragen nach Macht und Moral werden da ebenso verhandelt wie die Politik und ihre Mechanismen." Kristina Pfoser, Ö1, 19.02.18

"Dieser Roman ist groß und gewaltig ... Normalität und Wahnsinn, Fakten und Fantasie, liegen eng beieinander in diesem Roman. Mit surrealem Witz und schwarzem Humor, philosophischem Ernst und bemerkenswertem politischen Verstand malt Kantor Geschichte als Gegenwart aus ... Ein europäischer Roman, ein Jahrhundertroman - in dem das 21. Jahrhundert als Fortsetzung des 20. sichtbar wird und die Relativität sowohl historischer wie persönlicher Wahrheit zu erkennen ist." Carsten Hueck, Deutschlandfunk, 07.02.18
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