Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 2,0, Universität Konstanz, Veranstaltung: Hauptseminar: Klassiker der Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean-Jacques Rousseau der große französische Philosoph, Kulturkritiker und „intellektueller Wegbereiter der Französischen Revolution“ - so der Pädagoge Herwig Blankertz – als ein Paradigma der modernen europäischen Pädagogik ? Grundlage für die Beantwortung dieser Frage ist Rousseaus Werk „Émile ou de l'éducation“, die zweifelsohne wichtigste Arbeit von Rousseau auf dem Feld der Pädagogik. Die Untersuchung der leitenden Fragestellung findet dabei im Kontext sowohl seiner weiteren Arbeiten, als auch von Rousseaus eigener Geschichte statt. Rousseau musste sich zeitlebens zahlreicher Kritik erwehren, insbesondere wurde ihm im Zusammenhang mit seinen pädagogischen Arbeiten vorgeworfen, dass er selbst seine eigenen Kinder zur Erziehung fortgebracht hat. Seine Vorstellungen wurden oft diskutiert und zahlreiche ihm nachfolgende Pädagogen haben Ansätze seines Denkens übernommen. Eine Renaissance erlebten diese in der post-68er-Zeit als antiautoritäre Erziehung und „Wachsen lassen“ in Mode kamen. Im britischen Summerhill wurde und wird bis heute eine komplette Schule nach diesen Prinzipien geführt. Aus der Annahme, dass der Mensch von Natur aus gute Anlagen hat, die allerdings unter den Händen der Menschen entarten, folgert Rousseau, dass die Erziehung des Menschen so zu gestalten sei, dass sie im Einklang mit der Natur steht. Sein Grundgedanke einer Erziehung für das gesellschaftliche Leben – insbesondere der sittlichen und politischen Verantwortlichkeit - findet sich auch heute in Schulgesetzen und Landesverfassungen wieder.