Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Es sind dies zweifelsohne Zeiten des Umbruchs, in denen sich entscheidende weltpolitische Akteure neu orientieren und positionieren. Viel ist spekuliert worden über die Zeit nach dem Kalten Krieg. Viele Menschen, die nach langer Zeit von der latenten Angst vor einem dritten Weltkrieg befreit waren, glaubten trotz zahlreicher regionaler Konflikte an ein beginnendes Zeitalter weltweiten Friedens. Doch bereits eine Dekade später nähren nur noch blinder Optimismus oder stoischer Wille einen solchen Glauben. Das Ansehen der Vereinten Nationen als Quell des Weltfriedens hat durch das Vorgehen der "Koalition der Willigen" enormen Schaden erlitten, und eine Kraft droht die Menschheit zu spalten, die bereits Millionen Menschenleben kostete und zumindest in westlichen Demokratien weitgehend in der Bedeutungslosigkeit verschwunden zu sein schien. Diese Kraft, die religiöse Intoleranz, peitscht islamistische Fundamentalisten zum Terror und begründet gleichzeitig eine Wertegemeinschaft mit, welche sie diesem entgegenstellt. Die Religion hat als Motiv menschlichen und damit auch gesellschaftlichen Handelns wieder verstärkt an Bedeutung gewonnen, und ihr Verhältnis zu einem anderen entscheidenden Prinzip menschlicher Interaktion, der Politik, ist vor allem für westliche Industrienationen ungewohnt vielschichtig geworden. Zur Aufhebung dieser Befremdlichkeit ist es deshalb auch in laizistischen Staaten unerlässlich, wieder intensiv über das Verhältnis von Religion und Politik nachzudenken. Zu diesem Zweck mag es dienlich sein, die Auffassungen zweier bedeutender historischer Persönlichkeiten, gemeint sind Jean-Jacques Rousseau und Maximilien Robespierre, über eben dieses Verhältnis darzustellen, zumal beide großen Einfluss auf die historische Entwicklung der Demokratie in Europa besaßen. Abschließend sollen dann die beiden Vorstellungen über das Optimum dieses Verhältnisses kurz miteinander verglichen werden. Wobei der nahezu spiegelbildliche Aufbau der Arbeit auch schon während der Darstellung der Ansichten Robespierres Vergleiche mit denen Rousseaus gestattet. Da der Umfang der vorliegenden Arbeit jedoch begrenzt ist, kann sie das Verhältnis von Politik und Religion nur asymmetrisch, wie die Überschrift bereits andeutet, mit Schwerpunkt auf dem Religionsbegriff, darstellen. Die Kenntnis der Staatstheorien der beiden Autoren wird deshalb vorausgesetzt und nicht ausdrücklich erläutert.
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