So beginnt für Roverandom ein unglaubliches Abenteuer. Die Suche nach dem Zauberer, der ihm seine alte Hundegestalt wiedergeben soll, führt Roverandom auf den Mond und tief hinunter ins Meer. Er trifft den Mann im Mond und tobt mit dessen geflügeltem Hund um den Mondturm, lauert den Mondstrahlen auf und weckt den fürchterlichen, grünes Feuer speienden Weißen Drachen. Zurück auf der Erde bringt ihn der weise Wal zum Schloß des Meerkönigs tief auf dem Boden des Ozeans. Die Geschichte vom kleinen Hund Roverandom gehört zum schönsten, was Tolkien je geschrieben hat. Er selbst sah sie als Folgeband zum »Hobbit«. Ein Anhang gibt Auskunft über die Entstehung der Geschichte und der Bilder, die Tolkien zur Illustrierung gemalt hat. »Plötzlich kam er sich viel kleiner vor. Das Gras schien ungeheuer emporzuwachsen und hoch über seinem Kopf zu wehen; und durch das Gras konnte er, wie die Sonne, die durch die Bäume eines Waldes aufsteigt, den riesigen gelben Ball sehen, wo der Zauberer ihn wieder zu Boden geworfen hatte.«
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»Mit Roverandom bringt Klett-Cotta die letzte unveröffentlichte Geschichte von Tolkien heraus, die lange als verschollen galt. Roverandom ist ein lustiger schwarzweißer Hund, der aber leider zuviel Übermut an den Tag legt und von einem Hexenmeister zur Strafe winzig klein gezaubert wird. Und weil der Hund das einfach nicht hinnehmen kann, macht er sich auf die Suche nach jenem besagten Zauberer und erlebt unterwegs einige Abenteuer. Tolkien hat die Geschichte von dem kleinen Hund Roverandum als einen Folgeband zum Kleinen Hobbit geschrieben und auch die Illustrationen dazu gemalt. Und wenn wir gerade bei Tolkien sind: bei Klett-Cotta erschien außerdem gerade Das Tolkien-Quizbuch für alle, die ihre Kenntnisse bezüglich Leben und Werk des Autors überprüfen wollen.« (Buchhändler heute, 01.03.1999) »Leichtigkeit der frühen Jahre "Roverandom" - Tolkiens letze unveröffentlichte Geschichte Wenn Ihr fünfjähriger Sohn beim Herumtollen sein über alles geliebtes Spielzeughündchen aufnimmerwiedersehen verliert, was machen Sie dann? Vielleicht erzählen Sie dem Untröstlichen eine Geschichte, die seine Trauer lindert. Vielleicht gelingt es Ihnen sogar, den Verlust als Mosaiksteinchen eines bis dato rätselhaften Geschehens zu erklären. "Es war einmal ein kleiner Hund und sein Name war Rover", beginnt "Roverandom", die phantastische Reise eines jungen, fröhlichen Hündchens. Wenn man nicht wüßte, daß sie J.R.R Tolkien erdacht hat, als er gerade mal 33 Jahre alt und Vater dreier Söhne war, würde man einfach nur bewundernd ausrufen: "Ja. Genauso muß es gewesen sein, mit unserem kleinen Spielzeughund, der eines Tages im Sand verschwand!" Aber leider - oder erfreulicherweise, je nach Standort - identifiziert man den Erzähler als Kultautor, Mythenforscher und Philologen. Wir denken an die Hobbits, wir denken an den Herrn der Ringe, an die geniale Erschaffung eines neuen Erdteils jenseits der gewöhnlichen Welt. Wir denken an die detailversessene, wissenschaftliche Konstruktion eines aktiven Universums. Aber wir denken nicht an eine aus dem Ärmel geschüttelte Story eines kleinen Hundes, der von einem Zauberer verhext wird, weil er ihn in die Hose gebissen hat. Tolkien wurde 1925 zu der Erzählung inspiriert, weil er seinem Sohn Michael (5) über den Verlust eines Spielzeughundes trösten wollte. In den folgenden Jahren beschäftigte sich der Oxford-Professor sporadisch immer wieder mit dem Stoff. Aus und in improvisierten Erzählungen entstanden relativ geschlossene Episoden. 1936 übergab Tolkien seinem Verlag ein 60seitiges Typoskript unter dem Titel Roverandom (so wird der "Zufalls-Vagabund" Rover von zwei namensgleichen Weggefährten genannt). Trotz Gefallen wurde die Geschichte nicht veröffentlicht, wahrscheinlich weil inzwischen alle Aufmerksamkeit auf den Hobbit und den Herrn der Ringe gerichtet war. Später gar soll der Autor seine früheren literarischen Spielereien bedauert haben. Das jedenfalls berichten die Tolkien-Experten Christina Scull und Wayne G. Hammond, die im 36seitigen Anhang die Entwicklungsgeschichte Roverandorns bis auf die i-Tüpfelchen von Meisters Handschrift erläutern. Wie die beiden Herausgeber die zahlreichen Verknüpfungen, Anspielungen und Besonderheiten des Textes herausarbeiten, macht eine zweite Lektüre spannend. Allerdings betrachtet man das Buch dann mit anderen Augen. Wer es mit väterlichem/kindlichem Blick liest, der fühlt sich sogleich verzaubert und fragt nicht nach gelegentlichen logischen Ungereimtheiten oder nach literarischen Implikationen. Man fliegt mit dem mausgroß geschrumpften Hund auf dem Rücken einer Möwe zum Mann im Mond. Erlebt aufregende Abenteuer auf der hellen und der dunklen Seite des Trabanten. Taucht mit Roverandom hinunter in das Reich des Meereskönigs. Übersteht auch dort Gefahren und erspäht sogar - verbotenerweise - am Horizont hinter den Schattenmeeren die große Bucht von Elbenland. Irgendwie kitzelt einen also schon eine Ahnung von der Magie dieser großartigen fremden Welt. Vor allem aber werden die Leser Vergnügen an Tolkiens schillernden Phantastereien, witzigen Wendungen, Wortspielen und Lautmalereien finden. Wer Roverandom mit literaturwissenschaftlichem Interesse liest, der findet eine Fülle von mehr oder weniger versteckten Längs- und Querverweisen auf Märchen, Mythen und Sagen, auf "Geklautes" aus Werken zeitgenössischer Autoren und auf Gestalten, Orte und Bilder aus Tolkiens zukünftigen Romanen. Es scheint so, als gehörten die phantastischen Abenteuer des kleinen Hundes zu den leicht-sinnigsten aller Fingerübungen für sein Jahrhundertwerk - die Erschaffung von Mittelerde. Wenn man die erhabene Schwere seines mythologischen Universums betrachtet, dann sehnt man sich manchmal - wenn's niemand sieht im Elbenland - zu der Leichtigkeit der frühen Jahre zurück. (Ab 6 Jahre)« Siggi Seuss (Süddeutsche Zeitung, 07.05.1999) »Kleiner Hund im Reich der Zauberer Unbekanntes Werk J.R.R. Tolkiens erschienen Nicht nur die Geschichte vom gewitzten, aber ganz schön unhöflichen Hund Rover, den ein Hexenmeister in ein winziges Spielzeug verwandelt, ist faszinierend. Auch die "Geschichte hinter der Geschichte" hat es in sich: "Roverandom" heißt eine Erzählung von J.R.R. Tolkien, die jetzt den Weg aus dem Nachlaß der Bodleian Library Oxford auf den Buchmarkt gefunden hat. Ausführlich kommentieren und ergänzen die beiden Herausgeber Christina Scull und Wayne G. Hammond ihre "Ausgrabungsarbeit". So gibt es zum interessanten Nachwort über die Entstehung von "Roverandom" auch einen Anhang, in dem bestimmte Bilder und Anspielungen auf andere Werke und für Tolkien wichtige Orte wie das Haus in Ripley (Yorkshire) beleuchtet werden. Kenner wissen natürlich, an wen der Zauberer, dem der Hund freche Sachen sagt, mit seiner "blauen Feder hinten am grünen Hut" erinnert. Klar, das ist Tom Bombadil, Figur aus "Der Herr der Ringe", der gleichfalls die blaue Feder trägt. Mit "Roverandom" setzte Tolkien dem heißgeliebten und am Strand verlorengegangenen Spielzeughund seines Sohnes Michael 1926 ein tröstendes Denkmal. Der Leser begleitet den winzigen Rover - eine Möwe nennt ihn irgendwann "Roverandom", und dabei bleibt's dann einfach - auf seinem Weg durch zauberhaft-vielschichtige Länder der Phantasie, die zudem in fünf zarten Illustrationen Gestalt annehmen. Der Vierbeiner sucht einen guten Zauberer, der ihm seine richtige Hundestatur wiedergeben kann - auf dem Mond, wo er mit dem Mond-Hund herumtollt, und tief unten im Meer, wo es den Meer-Hund gibt. Abenteuer gehören dazu, die Begegnung mit dem Feuer speienden weißen Drachen und mit dem weisen Wal. Tolkiens Buch ist ein filigranes Kunstwerk voller Poesie und Anmut, angefüllt mit Klängen, Licht, Spiegelungen und Farben, geprägt von schmunzelnder Ironie. Da taucht der Hund unter anderem ein in "Fiedergräser" und "Feenfarn, Zehenfarn, Hirschzunge und Knackfarn", umgeben von einer feinen Musik, die das gesamte Werk durchklingt. Das nächtliche Meer erhellen die Leuchtfische und "die Wälder waren voll von Silberglöckchen". Wird Rover, der sogar ein paar Manieren lernt, wieder entzaubert? Na sicher, doch es dauert ein Weilchen, und diese Zeit bedeutet Lesegenuß.« Sabine Rother (Aachener Zeitung, 02.02.1999)