Jens Söring wurde vor über 33 Jahren zu einer zwei mal lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt, weil er als 18 Jähriger die Eltern seiner damaligen Freundin umgebracht haben soll. Da ich nicht recht weiß, was ich von Herrn Söring und seinen Aussagen zur Tat sowie seiner Unschuldsbekundung halten
soll, trenne ich für meine Rezension den Autor von seinem Werk.
Söring hat damals als deutscher…mehrJens Söring wurde vor über 33 Jahren zu einer zwei mal lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt, weil er als 18 Jähriger die Eltern seiner damaligen Freundin umgebracht haben soll. Da ich nicht recht weiß, was ich von Herrn Söring und seinen Aussagen zur Tat sowie seiner Unschuldsbekundung halten soll, trenne ich für meine Rezension den Autor von seinem Werk.
Söring hat damals als deutscher Diplomatensohn in den USA gelebt und ging auf eine Elite-Universität. In den Vereinigten Staaten sollte er eigentlich bis zum Tod einsitzen, kam jedoch, auch auf Druck der Öffentlichkeit hin, auf Bewärung frei und wurde 2019 nach Deutschland abgeschoben.
In Deutschland erwarteten ihn Mitstreiter und Unterstützer, die auch noch heute an seiner Seite stehen, einige wurden für ihn Freunde. Doch gab und gibt es Menschen, die an seiner Unschuld zweifeln und ihm sein neues Leben nicht gönnen, bzw auf seine Haftentlassung mit Unverständnis oder gar offenen Anfeindungen reagieren.
Jens Söring möchte in diesem Buch darauf aufmerksam machen, was Jahrzehnte lange Aufenthalte in US Amerikanischen Hochsicherheitsgefängnissen mit ihm gemacht haben und was die schlechten und unmenschlichen Bedingungen bei den Inhaftierten aber auch dem Sicherheitspersonal anrichten, psychisch wie physisch.
Seinen Weg zurück ins Leben, erkämpft sich der Autor über Kontakte zu Menschen die an ihn glauben, das Schreiben über das Erlebte und den nicht tot zu kriegenden Willen seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben. Dabei lässt er sich von allen up and downs nicht komplett aus der Fassung bringen und kann so aus meiner Sicht ein Vorbild für Menschen sein, die ein Trauma überwinden müssen und sich gefühlt in einem Hamsterrad befinden.
Das Hörbuch hat mich berührt, auch wenn ich nicht klar sagen kann, was ich von den Aussagen des Autors zur damaligen Tat halten soll. Seine Geschichte ist bewegend und aufwühlend zugleich.