Eine junge Sklavin, die auf einer Zuckerrohrplantage von Guyana aufwächst. Ife lernt von einer heilkundigen, alten Sklavin über die Kraft der Pflanzen. Nach einer nicht ganz gut gelaufenen Flucht trifft sie auf der Plantage 1761 auf den schwedischen, botanischen Forscher Sandquist, der sie für eine
Expedition kauft. Dieser erkrankt am Fieber und Ife steht ihm weiterhin zur Seite. Ihr Weg führt…mehrEine junge Sklavin, die auf einer Zuckerrohrplantage von Guyana aufwächst. Ife lernt von einer heilkundigen, alten Sklavin über die Kraft der Pflanzen. Nach einer nicht ganz gut gelaufenen Flucht trifft sie auf der Plantage 1761 auf den schwedischen, botanischen Forscher Sandquist, der sie für eine Expedition kauft. Dieser erkrankt am Fieber und Ife steht ihm weiterhin zur Seite. Ihr Weg führt fort von Guyana, bis nach Irland. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben und eine andere Sichtweise auf die Pflanzenwelt. Statt die Pflanzen einfach zu nehmen wie sie sind, heilend, helfend, oder auch nicht, werden sie bei Sandquist katalogisiert und eingeteilt. Nebenher werden die Themen von Ausbeutung und Unterdrückung angesprochen, nicht nur der farbigen Sklaven, sondern auch der Landarbeiter und Bauern, der Frauen, oder auch dem pressen von jungen Männern als Matrosen. Hier soll aufgrund der Einteilung der Pflanzen in bestimmte Schemata der Bogen gespannt werden zur Einteilung der Menschen an gewisse Plätze. Wie, dass die Frau, die ja die Kinder bekommt kein Mitspracherecht hat, angeblich nicht denken kann, zur damaligen Zeit. Oder, dass die armen Landarbeiter weiter von wenigen adeligen Leuten underdrückt und ausgebeutet werden. Durch Ifes Tochter wird man bis zur französischen Revolution geführt.
Dies ist an sich eine gute Grundidee, den Bogen von der Systematisierung der Pflanzen zur Einord-nung verschiedener Menschengruppen in "Schubladen" zu spannen und die daraus resultierenden Aufstände. Ich finde, hier hat sich die Autorin ein wenig zu viel vorgenommen. Vieles wurde angesprochen, angerissen, aber nicht so als Geschichte, die mich als Leser fesselt, vertieft. So resolut wie Ife am Anfang wirkt, so farblos wird sie zum Ende hin. Mir fehlte, dass ich mich in der Hauptfigur nicht so einfühlen konnte, nicht mit ihr mit fiebern, leiden und hoffen konnte. Die Figuren blieben für mich ein wenig flach.
Ganz toll finde ich die Gestaltung des Umschlags. Er zeigt mit der alten Schrift im Hintergrund und der Blume so gut das Thema um Ife, die Pflanzen und die Schrift. Und auch der grüne Einband ist passend und irgendwie handschmeichelnd.