In "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" erschafft Willibald Alexis ein vielschichtiges Werk, das in der Form eines historischen Romans erscheint und sich mit den sozialen und politischen Umbrüchen seiner Zeit auseinandersetzt. Alexis gelingt es, durch eine lebendige Prosa und eindringliche Charakterisierungen ein Bild des deutschen Bürgertums des 19. Jahrhunderts zu zeichnen, das sowohl die moralischen Herausforderungen als auch die Ideale dieser Epoche reflektiert. Die Erzählung entfaltet sich in einem Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung und beleuchtet die inneren Konflikte, mit denen die Protagonisten konfrontiert werden. Willibald Alexis, ein zentraler Vertreter des deutschen Vormärz, ist nicht nur als Schriftsteller bekannt, sondern auch als scharfer Beobachter seiner Zeit. Geboren 1798, prägten ihn die politischen Unruhen und der Wunsch nach nationaler Einheit, was ihn dazu anregte, gesellschaftskritische Themen in seinen Werken aufzugreifen. Alexis' Interesse an Geschichte und Psychologie spiegelt sich in der komplexen Handlung und den vielschichtigen Charakteren wider, die sich gegen die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit auflehnen. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der sich für die Entwicklung des deutschen Romans im 19. Jahrhundert interessiert und die Wechselwirkungen zwischen individuellem Schicksal und gesellschaftlicher Verantwortung erforschen möchte. Alexis' meisterhaftes Spiel mit der Erzählstruktur und seinen tiefgründigen Themen lädt den Leser ein, darüber nachzudenken, was es bedeutet, ein verantwortungsbewusster Bürger zu sein.
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