Er arbeitet als Gärtner im städtischen Friedhof. Man hat ihm den Bezirk mit den Kindergräbern zugeteilt. Mit Hingebung kümmert er sich um die Grabstätten, liebevoll pflegt er die Grünanlagen. Er ist ein Gezeichneter. Auf der Spur dunkler Erinnerungen will er die Einsamkeit der eigenen Kindheit auslöschen, will ganz Familie sein. Être famille enfin. Dafür geht er mit den Frühverstorbenen eine geheime, innige Verbindung ein. Er gibt ihnen Pflanzennamen, hört auf ihre Wünsche und erfüllt sie nach Kräften. In der bevorstehenden Umstrukturierung des Friedhofs sieht der "Kindergärtner" eine Bedrohung seiner Schützlinge. Er gerät in inneren Aufruhr, unternimmt alles, um sie zu schützen. Immer unangepasster wird sein Verhalten. Und er hat einen Plan: den Kauf eines abseits gelegenen, leerstehenden Häuschens mit Garten. Den Toten wird es am neuen Ort gut gehen. 2011 wurde dieses Buch von Thomas Sandoz mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet. Yves Raeber hat es ins Deutsche übersetzt.
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