Rumelant von Sachsen gehört zu den produktivsten Sangspruchdichtern des 13. Jahrhunderts. Als Fahrender war er weiträumig im deutschsprachigen Raum unterwegs, von Aachen bis Braunschweig, von Bayern bis Schwerin, sogar bis nach Dänemark, wo er den unaufgeklärten Königsmord von 1286 anprangert und den jungen Nachfolger lobt.
Das Spruchoeuvre umfasst Lob- und Scheltestrophen, Gnomik und Moraldidaxe, geistliche Unterweisung, Erbauung und Gebet. Damit ist das typische Spektrum der Gattung abgedeckt; es finden sich aber auch gedanklich wie sprachlich anspruchsvolle heilsgeschichtliche und kosmologische Entwürfe. Rumelants z.T. hoch artifizieller Stil weist hierbei bereits auf die gelehrte meisterliche Dichtung Frauenlobs oder Heinrichs von Mügeln voraus.
Erstmals wird nun eine vollständige und zusammenhängende kritische Edition vorgelegt, die neben den über 100 Sangspruchstrophen auch die drei bislang wenig beachteten Minnelieder Rumelants enthält, daneben auch einige ihm zugeschriebene spätere Meisterlieder und eine lateinische Kontrafaktur. Die mittelhochdeutschen Texte werden ergänzt um neuhochdeutsche Übersetzungen sowie einen umfangreichen Kommentarteil.
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Horst Brunner in: Germanistik Redaktion 2011, Band 52, Heft 1-2
"Die vorliegende Edition präsentiert das gesamte Rumelant-Corpus: die Spruchdichtung nach der Jenaer Liederhandschrift, die Minnelyrik aus dem Codex Manesse sowie die dem Dichter in der Kolmarer Liederhandschrift zugewiesenen Meisterlieder."
In: Mittellateinisches Jahrbuch Universität Kiel 46.3/ 2011