Spätestens bei der Recherche nach Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der russischen Pidgins wird klar, dass diese durchaus als 'Stiefkinder' der Slavistik bezeichnet werden können. Nach intensiver Befassung mit russischen Kontaktsprachen gelangt man dennoch oder gerade deshalb zu der Erkenntnis, dass noch immer viel über russische Pidgins zu entdecken sein dürfte. Dieses Buch gibt einen Einblick in das Kommunikationssystem der Pidginsprachen sowie einen Überblick über die russische Kolonisationsgeschichte. Die Sprachkontaktforschung auf diesem Gebiet soll etwas Licht in ein spannendes Kapitel der russischen Sprachgeschichte bringen. Berücksichtigt man, dass der Beginn der russischen Kolonisationsgeschichte rund 900 Jahre zurückreicht zu der Novgoroder Expedition in das Komi Territorium im 11. Jahrhundert, so erscheint die Anzahl der bekannten russischen Pidgins eher gering. Von den einstigen Handelsaktivitäten, welche sich von Troms und der Finnmark in Nordnorwegen nach Alaska und weiter entlang der nordamerikanischen Westküste zum kalifornischen Fort Ross und sogar nach Hawaii ausdehnten, sind lediglich drei russisch dominierte Pidgins dokumentiert - diesen ist diese Arbeit gewidmet.
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