Das Buch für Historiker und interessierte Laien
Antony Beevor geht durchaus ins Detail. Seien es Schlachten, Generäle, Truppen und Truppenbewegungen, die Rollen Lenins oder Trotzkis, die Beteiligung alliierter Truppen aus Großbritannien, Japan, Italien, Tschechien, Polen oder auch den USA
stammend. Die unvorstellbaren Grausamkeiten, die sich die 'Roten' und die 'Weißen' sich gegenseitig oder…mehrDas Buch für Historiker und interessierte Laien
Antony Beevor geht durchaus ins Detail. Seien es Schlachten, Generäle, Truppen und Truppenbewegungen, die Rollen Lenins oder Trotzkis, die Beteiligung alliierter Truppen aus Großbritannien, Japan, Italien, Tschechien, Polen oder auch den USA stammend. Die unvorstellbaren Grausamkeiten, die sich die 'Roten' und die 'Weißen' sich gegenseitig oder auch ihren jeweiligen Kriegsgefangenen, unschuldigen Bewohnern von eingenommenen Ortschaften und Dörfern angetan haben. Es sind wohl Hunderttausende auf und von beiden Seiten im Sinne des Wortes abgeschlachtet worden.
Warum sollte, nein, warum muss dieses Buch gelesen werden? Um das zu erklären dient am Besten ein Zitat von Seite 235: "Die Endphase des Ersten Weltkrieges hatte nicht nur an der Peripherie des Russischen Reiches Folgen von großer Tragweite, sondern, mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches, auch im Nahen Osten. Die Fokussierung auf die Grabenkämpfe in Westeuropa lässt die Kämpfe an der mesopotanischen Front im Irak und die Besetzung Persiens durch Türken, Russen und Briten leicht in den Hintergrund treten."
Auch all die zumindest zu meiner Studienzeit in den Zimmern anderer Studenten so oft an der Wand hängenden Poster mit der Silhouette von Lenin erscheinen während der Lektüre dieses Buches immer fragwürdiger: "In der Wolga-Region kostete 1918 ein Pfund Mehl 25 bis 30 Rubel, während es in Petrograd bis zu 1000 Rubel kosten konnte. Die kommunistischen Lebensmittelkommandos begannen, das gesamte Getreide zu konfiszieren, nicht nur das schlecht definierte »überschüssig« produzierte. Lenin weigerte sich, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Beschlagnahmen zu einem katastrophalen Niedergang der Nahrungsmittelproduktion führten." (S. 267)
Die Lektüre dieses Werkes ermöglicht es, einige Ereignisse in der untergegangenen UdSSR, politische Zusammenhänge, Reaktionen und Vorgehensweisen etwas besser zu verstehen.