Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,7, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit zwei Themenschwerpunkten, wobei das Hauptaugenmerk auf der Glücksforschung liegt, auf welche noch einzugehen sein wird. Sie soll durch die Migrationsforschung, konkreter durch die Aussiedlerforschung, spezifiziert werden. Das besondere Interesse gilt dabei Russlanddeutschen, die als Untersuchungseinheit dienen. Geschuldet ist dies zum einen persönlichem Interesse , andererseits aber auch der nach wie vor problematischen Situation der Aussiedler. Denn waren noch bis zu Beginn der 80er Jahre Aussiedler aus Polen die stärkste Einwandergruppe (Vgl. Koller 1997, S.768; Dietz & Roll 1998, S.18f.), so wurden sie Mitte der 80er Jahre durch russlanddeutsche Aussiedler abgelöst. Spätaussiedlern, die aus der ehemaligen SU stammen, unterstellt man oftmals Benachteiligungen und Folgen durch die deutsche Volkszugehörigkeit (Vgl. Sauer 2005, S.114; Dietz & Roll 1998, S.18). Gleichzeitig waren bereits Ende der 80er Jahre zunehmend mehr Deutsche nicht mehr bereit, Aussiedler als Deutsche anzunehmen (Vgl. Roll 2003, S.31). So könnte die Diskussion um Aussiedler kontroverser kaum sein. Zum einen unterstellt man ihnen bessere Integrationschancen gegenüber anderen Migranten aufgrund ihres Aussiedlerstatus , andererseits sind aber besonders Aussiedler verstärkt von Arbeitslosigkeit betroffen. Aussiedler von heute haben ähnliche Probleme wie andere Einwanderer und doch wird gerade von ihnen eine verstärkte Integration gefordert (Vgl. Retterath 2006). Die Auflistung der Ursachen für die Abwehrhaltung seitens der deutschen Bevölkerung ist nicht Ziel der Arbeit – aber den Weg zu einer Integration erschwert sie allemal. „Aber sind diese ‚fremden Deutschen’ mittlerweile zu fremd, um in Deutschland erfolgreich oder ‚sozial unauffällig’ integriert zu werden?“ (Brommler 2006: 109). Seit Beginn der 90er Jahre gibt es grundsätzliche Veränderungen: Angefangen über den stetigen Rückgang der Aussiedlerzahlen , wurde die Gruppe der polnischen Aussiedler durch russlanddeutsche Aussiedler zunehmend abgelöst (Vgl. Dietz 1996, S.12; Bade 1992, S.406). Von den 59.093 Aussiedler, die 2004 nach Deutschland einwanderten, stammten 99% aus den Teilrepubliken der ehemaligen SU (Vgl. InfoDienst Deutsche Aussiedler, Nr.118).