Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 1,0, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Faktoren politische und besonders ökonomische Macht werden in der gesamten Arbeit die Hauptindikatoren der Leitfrage sein, ob Russlands Gasreserven der Garant der Dominanz im postsowjetischen Raum sind. Zu deren Evaluation soll analysiert werden, in welchem Ausmaß Russland über das Potenzial verfügt, sein Erdgas als politisches und/oder ökonomisches Machtmittel einzusetzen. Dazu wird im zweiten Punkt zunächst der generelle außenpolitische Rahmen Russlands abgesteckt. Eine konzise Analyse der außenpolitischen Leitlinien soll in diesem Zusammenhang aufzeigen, dass die Strategie der russischen Führung darauf abzielt, die Energieressourcen als einen bedeutenden Faktor für die internationale Machtposition einzusetzen. Des Weiteren wird aufgezeigt, dass eine Diskrepanz zwischen dem russischen Großmachtanspruch und den tatsächlichen Machtfaktoren besteht. Russlands Machtanspruch kann sich aus diesem Grund weniger auf eine Weltmachtstellung als vielmehr auf die Wiedererlangung der Macht im postsowjetischen Raum fokussieren. Der nächste Hauptpunkt thematisiert dann jenen Raum näher, indem die wichtigsten Versuche der Einflussnahme seitens Russlands in dieser Region unter die Lupe genommen werden. Weil die Leitfrage der Arbeit die Gasreserven in den Blick nimmt, werden folglich die Konflikte Russlands mit der Ukraine und Weißrussland unter dem Aspekt analysiert, ob es dem Kreml gelang, das Erdgas als Machtfaktor einzusetzen. In diesem Zusammenhang erfolgen eine Darstellung und Interpretation des russisch-ukrainischen Gasstreits 2005/2006 ebenso wie Analysen zum Konflikt mit Weißrussland 2006/2007 und zuletzt dem Gasstreit mit der Ukraine zur Jahreswende 2009. Für eine komplette Evaluation der Frage, ob die Gasreserven ein russischer Machtgarant sind, muss noch eine Analyse der Erdgasreserven in zukünftiger quantitativer Hinsicht erfolgen. Das Ziel dabei ist die Eruierung des Exportpotenzials des Landes in den nächsten Dekaden, was Aufschluss darüber bringen soll, ob sich die russische Energieaußenpolitik auf eine langfristige Strategie zur Nutzung der Energieressourcen als Machtinstrument fokussieren kann. Wenn dieser Fall zutreffen sollte, können die Gasreserven als Machtgarant bewertet werden. Zwecks dieser Analyse werden neben einem Abriss über die wichtigsten geologischen Reservengebiete schwerpunktmäßig pessimistische gegen optimistische Prognosen abgewogen, um zu einer möglichst reliablen Aussage bezüglich des Gasexportpotenzials bis 2030 zu gelangen.