Die Schriftstellerin Mary Oliver (1935-2019) war wohl die bekannteste amerikanische Lyrikerin der letzten Jahrzehnte. Schon in jungen Jahren begann sie damit, sich für die Poesie zu interessieren. 1963, bereits im Alter von 28 Jahren, veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband. Am Ende sollten es
weit über zwanzig Lyrikbände sein. Oliver hatte viele Vorbilder, vor allem Walt Whitman und Henry…mehrDie Schriftstellerin Mary Oliver (1935-2019) war wohl die bekannteste amerikanische Lyrikerin der letzten Jahrzehnte. Schon in jungen Jahren begann sie damit, sich für die Poesie zu interessieren. 1963, bereits im Alter von 28 Jahren, veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband. Am Ende sollten es weit über zwanzig Lyrikbände sein. Oliver hatte viele Vorbilder, vor allem Walt Whitman und Henry David Thoreau.
Im Diogenes Verlag ist nun ein umfangreicher Auswahlband erschienen, den Oliver noch selbst zusammengestellt hat. Er versammelt Gedichte aus den verschiedensten Schaffensperioden und fast allen Lyrikbänden der Autorin. Mary Oliver ließ sich in ihrem Werk insbesondere von der Natur inspirieren. Ob Schneegänse, die Schaumkronen der Wellen oder die Kiefernwälder - die Natur war ihr ständiger Freund und Begleiter. Auf ihren Spaziergängen – in den Ohio-Wäldern ihrer Kindheit, an der Küste von Cape Cod als Erwachsene und an anderen Orten – war sie aufmerksame Beobachterin und drückte ihr Erstaunen aus.
Auf den über 400 Seiten begegnet den Lesern eine Sammlung leidenschaftlicher und scharfsinnigen und Naturbeobachtungen. Darüber hinaus hat sich Oliver immer auch gegen gesellschaftliche Normen aufgelehnt. Die Diogenes-Ausgabe, die quasi ein Best-of von ihrem Schaffen ist, wird durch ein Vorwort von Doris Dörrie und ein Nachwort des Schriftstellers und Übersetzers Jürgen Brôcan ergänzt. Fazit: Eine willkommene Gelegenheit das Lyrikwerk von Mary Oliver kennenzulernen.