Thema der Untersuchung sind vier sakrale Gesamtkunstwerke in moderner Formensprache, die im Rheinland gegen Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre entstanden: die Stahlkirche (Otto Bartning, 1928), die Fronleichnamskirche in Aachen (Rudolf Schwarz, 1930), St. Elisabeth in Köln (Dominikus Böhm, 1932) und St. Peter in Mönchengladbach (Clemens Holzmeister, 1933). Ihre Architektur und künstlerische Ausstattung wurde zur selben Zeit geplant und bewußt aufeinander abgestimmt, und sie erfüllen den im frühen 20. Jahrhundert mehrfach anklingenden Wunsch nach einem Gesamtkunstwerk. Überdies wurden in ihnen die Errungenschaften der expressionistischen und sachlich-funktionalen Kunst und Architektur umgesetzt. Ausgehend von einer Diskussion des Begriffes "Gesamtkunstwerk" werden die jeweiligen Sakralbauten und ihre künstlerische Ausstattung ausführlich analysiert und in die Geschichte des sakralen Kunstschaffens vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg eingeordnet. Dazu werden nicht nur kirchliche Richtlinien und Empfehlungen herangezogen, sondern auch die sogenannte "Liturgische Bewegung" und die Zusammenhänge zum "Institut für religiöse Kunst" in Köln, zur Kunstgewerbeschule in Aachen und zur Düsseldorfer Kunstakademie erörtert. Das Rheinland erweist sich dabei als regionaler Vorreiter modernen kirchlichen Bau- und Kunstschaffens.