Ein aufregender Sommer für Salih, den Träumer und Taugenichts. Ganze Tage verbringt er am Meer, schaut dem Farbenspiel der Wellen zu und wartet darauf, dass die Fischkutter von Käptn Temel einfahren. Zu Hause interessiert sich niemand für ihn. Da findet Salih ein verletztes Möwenjunges, das seine Fürsorge braucht. Nur eins kann den gebrochenen Flügel retten und die Möwe wieder zum Fliegen bringen – die Salbe seiner Großmutter. Bloß: Salih und die Großmutter sind sich spinnefeind. Und so bleibt Salih nichts, als weiterzuträumen: vom blauen Lastwagen im Schaufenster des Wucherers Haci Nusret, vom unglücklichen Schlangenprinzen – und nicht zuletzt von der Rettung seiner geliebten Möwe. Eine bezaubernde Kindheitsgeschichte voller großer Hoffnungen, atemraubender Schrecken und tiefer Gefühle.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Höchst erfreut nimmt Monika Carbe die Veröffentlichung dieses bereits 1976 erstmals erschienenen Romans von Yasar Kemal zur Kenntnis. Geschrieben aus der Perspektive des zehnjährigen Salih, der mit seinen herzlosen Eltern und seiner garstigen Großmutter in einem Schmugglerdorf am Meer lebt, erscheint die Geschichte der Rezensentin poetisch, unheimlich, aber auch mit einer klaren moralischen Verpflichtung erdacht. Indem Kemal die Ängste des Jungen schildert, die zerrütteten Familienverhältnisse und die Kluft zwischen Arm und Reich, bekommt Carbe einen bleibenden Eindruck von den sozialen Verhältnissen in der Türkei in den 70er Jahren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein zeitloser, zutiefst bewegender Roman über das Erwachsenwerden.« The New York Times