Die Welt ist komplex. Gerade in den letzten Jahren hat man das Gefühl, dass sich außergewöhnliche Ereignisse wie z.B. die Finanz- und Eurokrise, die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine immer mehr überschlagen. Im Gegensatz zu früher (z.B. vor 100 Jahren) ist unsere Welt heute globaler geworden
und Nachrichten gehen in Sekundenschnelle um die Welt. Das hat viele Vorteile. Dennoch sollten wir…mehrDie Welt ist komplex. Gerade in den letzten Jahren hat man das Gefühl, dass sich außergewöhnliche Ereignisse wie z.B. die Finanz- und Eurokrise, die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine immer mehr überschlagen. Im Gegensatz zu früher (z.B. vor 100 Jahren) ist unsere Welt heute globaler geworden und Nachrichten gehen in Sekundenschnelle um die Welt. Das hat viele Vorteile. Dennoch sollten wir uns nicht wundern, wenn wir seit einigen Jahren das Gefühl haben, dass unsere Welt auf einen Abgrund zusteuert. Dieses Gefühl wird sich in Zukunft noch verstärken. Aber es ist trügerisch - wir nehmen nur mehr denn je wahr, was schon immer geschehen ist.
Morgan Housel will diesen Teufelskreis in seinem Buch „Same as Ever“ durchbrechen und zeigt dem Leser, Vorhersagen nicht nur auf bestimmte Ereignisse, sondern auf typische Verhaltensmuster der Menschen zu stützen. Man kann nicht vorhersagen, was in 50 Jahren sein wird, aber man weiß heute schon, dass die Menschen auch in 50 Jahren noch stark von Gier, Angst, Chancen, Ausbeutung, Risiken, Unsicherheit, Stammesdenken und sozialem Druck beeinflusst sein werden. In seinen „23 Geschichten über Dinge, die sich nie ändern“ beschreibt Housel auf unterhaltsame, verständliche und nachvollziehbare Weise menschliche Verhaltensweisen, die sich nie ändern werden. Er versucht dadurch, Resilienz zu schulen und „nicht in Vorhersagen, sondern in Vorbereitung zu investieren“. Und ein bisschen Lebenshilfe ist auch dabei, wenn der Autor z. B. rät, dass Zufriedenheit vor allem von den eigenen Erwartungen abhängt und man lernen muss, mit Optimismus und Pessimismus richtig umzugehen.
Natürlich kann Housel mit seinem Buch die Komplexität der Welt und der hereinbrechenden Ereignisse nicht reduzieren. Aber es gelingt ihm, dem Leser die Angst davor zu nehmen und Vorhersagen von Experten wie „Crash-Propheten“ nicht allzu wörtlich zu nehmen. Niemand kann in die Zukunft blicken, aber das Wissen um das menschliche Verhalten, das sich nie ändern wird, hilft, Aussagen besser einzuschätzen und die eigene Resilienz zu verbessern.
(Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)