Wien durchlief im Jahrhundert der Aufklärung eine dynamische soziale und wirtschaftliche Entwicklung. In einem rasant wachsenden Markt von Musikalien, Instrumenten und Musikunterricht wurde das Sammeln von Musik zusammen mit den zugehörigen geselligen Praktiken zu einem strategischen Mittel, den angestammten sozialen Rang zu behaupten oder einen neuen, höheren Rang zu gewinnen. Martin Eybl untersucht am Beispiel von Sammler*innen dieses sich neu etablierende Forum gesellschaftlicher Kommunikation über Musik. Er beleuchtet damit ein Feld der unausgesetzten Auseinandersetzung zwischen erster und zweiter Gesellschaft, zwischen Aristokratie und Bürgertum.
» Martin Eybls Buch hat (in doppelter Hinsicht) viele Seiten. Wer sich für die Musikgeschichte Wiens vom Barock zur Klassik interessiert, wird nicht um es herumkommen. Und ihm oder ihr wird dann durch die sachlich klare, aber auch immer wieder pointiert formulierende Sprache auch ein Lesevergnügen bereitet.« Wolfgang Fuhrmann, Die Tonkunst, 18/1 (2024) »Ob die Beschäftigung mit dem Sammeln einen neuen Blick auf die Musikgeschichte der Klassik eröffnen kann? Der Autor gibt die Frage höflich an seine Lerserinnen und Leser weiter. Nach der Lektüre des Bandes lässt sich sagen: Ja, unbedingt!« Fiona Trede, CONCERTO, 3 (2023) »Eybls Buch besticht dort, wo es um musikhistorische Einordnungen, einzelne Sammlungen und ihre Provenienzen geht. Distributionswege, Netzwerke von Institutionen und Konsumenten werden erhellend dargestellt, die Kataloge leisten Pionierarbeit.« Elisabeth Natour, www.sehepunkte.de, 23/10 (2023)