Brigitte Heinisch arbeitete jahrelang als Altenpflegerin in einem Pflegeheim in Berlin. Mit der Zeit fielen ihr immer häufiger Missstände auf: Bewohner lagen bis zum Mittag in Urin und Kot. Andere bekamen wegen des eklatanten Personalmangels nicht genügend zu essen und zu trinken. Elfmal schlug Brigitte Heinisch intern Alarm - keine Reaktion. Dann schaltete sie den Medizinischen Dienst ein. Doch auch als Kontrolleure kamen und die gravierenden Mängel bestätigten, änderten sich die Zustände im Heim kaum. Schließlich wusste sich die 45-Jährige keinen Rat mehr und erstattete Anzeige gegen ihren Arbeitgeber. Daraufhin wurde sie fristlos entlassen. Der Kampf gegen ihre Kündigung führte sie dann bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Brigitte Heinisch erzählt hier nicht nur ihre persönliche Geschichte, die uns einen schockierenden Eindruck von den Zuständen in unseren Pflegeheimen vermittelt, sondern thematisiert darüber hinaus auch die politischen und gesellschaftlichen Folgen der Gesundheitsreform für die Altenpflege.
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